Auf den Spuren der Vergangenheit

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Wilhelm Bettelheim erzählt die Geschichte seiner jüdischen Familie

Der kürzlich eröffnete„Weg der Erinnerung“ führt auch zu jenen Steinen, die den Verwandten von Wilhelm Bettelheim gedenken, die in Auschwitz ermordet wurden.

Wer mit offenen Augen durch den Bezirk geht, dem werden schon seit Längerem die Gedenksteine aufgefallen sein, die im Boden vor Wohnhäusern angebracht sind. Durch das Setzen dieser „Steine der Erinnerung“ will der gleichnamige Verein das Gedenken an die jüdischen Opfer des Holocausts an jenen Orten, an denen sie gelebt haben, wach halten. Am 1. Oktober wurde nun auch der „Weg der Erinnerung“ durch die Brigittenau mit einer Feier am Gaußplatz eröffnet. Einige Stationen waren schon in den vorhergehenden Jahren gesetzt worden. Diese bilden einen Teil des Weges. Sechs Stationen wurden in diesem Jahr errichtet, bereits bestehende Gedenktafeln des Bezirks wurden in den Weg aufgenommen.

Von Frankreich aus deportiert
Einer der Festredner war Wilhelm Bettelheim. Er gedachte seinen Verwandten Rudolf Bettelheim, Gisela Bettelheim-Kraus und Friedrich Kraus, die bis zum Jahr 1938 an der Brigittenauer Lände 20 gewohnt hatten. Vor dem Haus, neben den eingepflasterten Gedenksteinen, spricht der 65-Jährige ein paar Wochen später über die Geschichte seiner Familie. Seine Eltern waren einer der wenigen Juden, die während des Krieges in Wien blieben und überlebten – aber mit der ständigen Angst, deportiert zu werden. Sein Vater war Arzt, mit einer Praxis in der Favoritner Laxenburger Straße, wo Bettelheim auch im letzten Kriegsjahr geboren wurde. Sein Onkel, seine Tante und deren Mann flohen nach der Annexion Österreichs durch Hitler-Deutschland nach Frankreich. Nach ihrer Emigration lebten sie in Avignon – bis die Nazis auch in Frankreich einmarschierten Wie viele andere geflohene Juden wurden sie vom – mit den Deutschen kollaborierenden – Vichy-Regime interniert, nach Drancy gebracht, und von dort nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden.

Erinnerung hochhalten
Bettelheim spricht sehr nüchtern über diese tragische Geschichte. Als Zuhörer hat man das Gefühl, dass er nicht anklagen möchte sondern die Erinnerung hochhalten möchte. Vor allem auch, damit sich diese tragische Geschichten nicht wiederholen.
Die Brigittenauer Lände 20 ist für Bettelheim der Beginn seines persönlichen Weges der Erinnerung. Nur ein paar Meter weiter ist seine Mutter geboren und aufgewachsen. Von hier aus führt der Weg weiter über den Steg auf die andere Seite des Donaukanals in den 9. Bezirk, wo sein Onkel Karl Bettelheim und seine Frau Etelka gewohnt hatten, bevor auch sie deportiert wurden. Zuerst nach Lodz im heutigen Polen, dann ins KZ Chmelno. Auf dem Weg in die Seegasse, wo ebenfalls eine Gedenktafel für seine Verwandten angebracht ist, erzählt er von ihrem Schicksal. Zuerst wurde ihr Besitz arisiert, sie selbst mussten in eine Sammelwohnung umziehen. 1941 wurden sie deportiert und ein Jahr später wurden sie in einer fahrbaren Gaskammer ermordet.

60.000 Wiener Juden ermordet
Bettelheim erzählt die tragische Geschichte einer Familie, die exemplarisch für so viele andere steht. Mehr als 60.000 Wiener Juden wurden in Konzentrationslagern umgebracht. Gerade in der Brigittenau und der Leopoldstadt, die einst Zentren des jüdischen Lebens in Wien waren, ist das Gedenken an die Ermordeten nicht nur wichtig sondern unerlässlich. Die „Steine der Erinnerung“ leisten hier einen unschätzbaren Beitrag.

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