"Besuchermagnet"
Döbling bekommt High Line Park nach New Yorker Vorbild
Sensation in Döbling: Der Bezirk soll einen High Line Park nach Vorbild Manhattans bekommen. Er soll Anrainerinnen und Anrainern eine grüne Meile bieten, aber auch Touristinnen und Touristen anlocken. Die BezirksZeitung konnte exklusiv als erstes Medium einen Blick auf die Pläne werfen.
WIEN/DÖBLING. Brooklyn Bridge, Empire State Building, High Line Park. New York hat viel für Touristen zu bieten. Und Döbling? Heiligenstädter Brücke, Kahlenberg-Sender und bald schon High Line Park. Nein, du hast dich nicht verlesen. Wie die BezirksZeitung exklusiv erfahren hat, soll schon bald so eine Freiluftattraktion im 19. Bezirk entstehen. Ganz nach dem berühmten Vorbild der U.S.-Ostküstenmetropole. Die Gespräche dafür laufen bereits auf Hochtouren.
Was das genau ist? In Manhattan wie auch in Döbling befinden sich alte Bahntrassen. Diese sind hierzulande genauer gesagt zwischen Spittelau und der Brücke beim Sitz der BMW Austria GmbH in der Heiligenstädter Lände 27. Güterverkehr fährt hier schon lange nicht mehr, das Gelände ist ungenützt. Die Strecke verläuft – grob gesprochen – von der Heiligenstädter Straße 22 bis 66.
"Meile zum Flanieren"
Dort, wo noch Reste der alten Schienen sind, auf dem Areal der alten Stadtbahnbögen, soll der neue Park kommen. Eine Meile zum Flanieren, zum Staunen, zum Genießen. Ein Naherholungsgebiet für Döblingerinnen und Döblinger und ein Anziehungspunkt für viele Touristen, ist sich Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) jetzt schon sicher. In Manhattan ist die Strecke rund 2,3 Kilometer lang, hier im Nordwesten Wiens stehen 850 Meter für den Park zur Verfügung.
Alte Trasse, neue Visitenkarte für Wien
Die alte Bahntrasse in Döbling wurde 1901 eröffnet und nach 95 Jahren, im Jahr 1996, stillgelegt. Das unter Denkmalschutz stehende Viadukt könnte eine neue Visitenkarte Wiens werden, ist man sich im Büro der Bezirksvorstehung sicher. Den Park auf Schiene bringen möchte jetzt Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) in enger Abstimmung mit der Stadt Wien.
„Wir möchten der lebenswertesten Stadt der Welt ein weiteres Highlight verpassen. Dieses Projekt kann weit über die Grenzen Wiens wirken“, so beschreibt der Bezirkschef das ambitionierte Vorhaben. Gemeinsam mit der Stadt und Experten will er nun das Projekt in Umsetzung bringen. Kosten, ein Baubeginn, oder welche Attraktionen ganz konkret auf das alte Viadukt kommen sollen, steht zwar noch nicht fest, aber: „Es gab bereits Ideen und Denkanstöße von Privatpersonen und Fraktionen, es ist die Zeit gekommen, konkret zu werden“ so Resch weiter.
Döblingerin zwischen Original und Pendant
So gibt es erste Vorstellungen darüber, dass die High Line eine Oase für die Wienerinnen und Wiener werden soll. Urban Gardening, Kunsträume oder sogar ein Weihnachtsmarkt könnten nur einige Highlights des neuen Naherholungsgebiets sein. Bei der Ausarbeitung des Projekts soll dabei immer ein Blick auf das Original geworfen werden, welches sich gut 6.800 Kilometer weiter im Westen befindet.
Und manchmal spielt einem der Zufall auch in die Hände: Niemand geringeres als die Gartendesignerin Lisa Reck Burneo lebt in Döbling. Sie hat am High Line Park in New York mitgewirkt und hat dadurch die nötige Expertise mit nach Wien genommen. Sie war zufällig am Bezirksamt in Döbling, als sie von dem Vorhaben Reschs mitbekommen hat — und brachte sich gleich tatkräftig ein.
"Die Wiener Highline wird, ebenso wie ich es in NYC miterlebt habe, ein kreativer und ökologisch wertvoller Erholungsraum für alle Wienerinnen und Wiener", ist sich Burneo sicher: "Durch die Gestaltung dieses Park wird das ganze Viertel positiv beeinflusst und die Natur auf einzigartige Weise mitten in unsere schöne Stadt geholt." Durch Burneo werden jetzt Kontakte geknüpft: "Bei einem ersten Austausch mit dem Gründungs-Vizepräsidenten der New Yorker Highline, sollen die besten Ideen nach Wien geholt werden.“
Stadt spricht von "Besuchermagnet"
Aber nicht nur der Draht nach New York glüht. Auch von Seiten der Stadt führt man enge Gespräche mit der Bezirksvorstehung, heißt es aus Döbling. Zum Beispiel mit Standortanwalt Alexander Biach.
Auch er ist von dem Projekt überzeugt: „Das Konzept vereint die Elemente touristische Besonderheit und urbaner Trend. Ein einzigartiger Besuchermagnet in Wien. Diese Möglichkeit zur Revitalisierung sollten wir uns nicht entgehen lassen.“ Resch ist sich gegenüber der BezirksZeitung sicher: "Dieser Park wird, neben dem Stephansdom, ein echtes Highlight im zukünftigen Reiseführer Wiens werden."
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