Wiener Berufsrettung
Oswald Mader: "Ich danke meinen Rettern!"
Oswald Mader (84) brach in der Spittelau zusammen. Die Berufsrettung holte ihn ins Leben zurück.
DÖBLING. Den 20. Dezember 2018 wird Oswald Mader so schnell nicht vergessen. Der frühere Kraftwerkstechniker fuhr mit der U4 in die Stadt. Während der Fahrt wurde dem Pensionisten schlecht und er wurde von Passanten aus dem Waggon gebracht. Die bisher unbekannten Helfer alarmierten die Rettung. Doch während der Anfahrt der Sanitäter verschlechterte sich Maders Zustand beträchtlich und er kollabierte – Herzstillstand. Die Wiederbelebung (Reanimation) wurde zuerst von den anwesenden Laien, danach von der Wiener Berufsrettung in der Bahnhofshalle durchgeführt. "Wir sind aus unserem Stützpunkt in der Gerhardusgasse/Ecke Brigittenauer Lände zum Einsatzort gefahren. Es kam noch eine Notärztin aus dem AKH dazu, die gemeinsam mit uns die notwendigen Maßnahmen durchführte", sagt Sanitäter Mathias Leitner.
Die Wiederbelebung durch die Berufsretter zeigte nach einigen Minuten Wirkung und Oswald Maders Kreislauf setzte nach entsprechender Medikamentengabe nach rund einer halben Stunde wieder ein. "Es war sehr wichtig, dass die unbekannten Ersthelfer richtig gehandelt haben. Wenn man Herzdruckmassagen macht, kann eigentlich nichts passieren. Wenn man nichts tut, dann kommen wir leider meistens zu spät oder es gibt bleibende Schäden", so Leitner.
Optimale Rettungskette
Mit einem wieder intakten Kreislauf wurde Mader ins SMZ Ost im 22. Bezirk gebracht, wo er intensivmedizinisch behandelt wurde. Bis zum 26. Dezember war der 84-Jährige künstlich beatmet und im Tiefschlaf. Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass eine verkalkte Aortenklappe der Grund für den Herz-Kreislaufstillstand war. Die notwendige Operation wurde am 19. Februar im Hietzinger Krankenhaus erfolgreich durchgeführt.
Auch ein Schrittmacher wurde dem Döblinger eingepflanzt und er kam für zwei Monate zur weiteren Remobilisation in ein Heim in der Leopoldstadt.
"Heute ist mir manchmal noch etwas schwindelig und ich habe kleinere Probleme mit der Kraft. Aber sonst bin ich wieder halbwegs am Damm", sagt Mader. Dass ein Rettungssanitäter einen geretteten Patienten wieder trifft, ist ganz selten. In den neun Jahren bei der Wiener Berufsrettung ist dies Leitner noch nie passiert. "Herrn Mader geht es wieder sehr gut und das ist schön. Die Erfolgsquote bei Wiederbelebungen liegt unter fünf Prozent", weiß der Sanitäter.
Oswald Mader möchte sich hiermit bei allen Laienhelfern, Rettungssanitätern, Ärzten und dem Krankenhauspersonal herzlich bedanken.
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