Kindergarten schließt
Petition als letzte Rettung für die Bauernfeldgasse
Ein Döblinger Kindergarten schließt überraschend im Sommer, obwohl der Bedarf mehr als vorhanden ist. Engagierte Eltern wollen mit einer Petition jetzt den Kindergarten retten.
WIEN/DÖBLING. Für das eigene Kind will man nur das Beste. Dazu gehört auch ein guter Kindergarten. Bei den Betreuungsoptionen in Döbling kann man von keiner Qual der Wahl sprechen. Im gesamten Einzugsgebiet Obkirchergasse bis Heiligenstädter Straße, von der Ruthgasse bis zur Peter Jordan Straße gibt es fünf städtische Kindergärten. Am 1. Juli schließt mit dem in der Bauernfeldgasse 5 einer von den wenigen öffentlichen Kindergärten. Betroffen sind 18 Kinder.
Grund für die Schließung seien bauliche Mängel. "Wir müssen die Fenster sanieren. Dafür hat die Behörde uns eine letztmalige Frist gesetzt, andernfalls wird uns die Bewilligung entzogen", sagt der Abteilungsleiter-Stellvertreter der zuständigen MA 10, Kurt Burger. Nur wegen einer Fenstersanierung sperre man aber nicht einen gesamten Kindergarten zu, das sei lediglich der Auslöser: "Wir haben dort eine 30-jährige Gastherme. Hier müssten wir uns eine alternative Wärmeversorgung und Dämmung überlegen. Wenn ich die Fenster saniere, muss ich die Fassade machen". Hinzukomme, dass der Mietvertrag 2038 ende. Investitionen seien somit "wirtschaftlich nicht vertretbar".
Großes Unverständnis
Bei den Eltern sorgt das für Ärger. "Wir haben erst Ende Jänner ein Schreiben von der Leiterin über die Schließung erhalten. Das kam unvorbereitet, weil die Anmeldungsfrist zu diesem Zeitpunkt für das nächste Jahr bereits vorbei war", sagt der betroffene Vater Daniel Ladenhauf. Dass es um den seit 1960 bestehenden Kindergartenstandort nicht sonderlich gut stehe, war man sich bewusst, da das Gebäude schon älter sei. Laut MA 34 (Bau- und Gebäudemanagement) sei aber keine Gefahr im Verzug.
"Zehn Kinder sind nächstes Jahr im letzten Kindergartenjahr. Wenn sie das jetzt nicht so überfallsartig machen würden, wäre das eine ganz andere Situation. Dann wäre das nur für ein paar Kinder eine Umstellung", sagt Ladenhauf. Die MA 10 bestätigt jedoch auf MeinBezirk.at-Anfrage, dass allen Familien Alternativplätze im städtischen Bereich in der Nähe angeboten werden konnten.
Als eine Wunschlösung sei das aber nicht zu betrachten, denn dadurch können längere Wegzeiten entstehen. Ganz aufgeben will man den Kindergarten noch nicht. Mit einer Petition sammeln die Eltern Unterschriften, um den Kindergarten zu retten. Man benötigt 500 davon, damit es im Gemeinderatsausschuss behandelt wird. Stand 1. März liegt man bei 440 Unterschriften. "Wir sind optimistisch, dass wir die fehlenden Willenskundgebungen noch sammeln. Dann muss das zumindest einmal behandelt werden."
Hier geht es zur Petition.
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