Residenz Zögernitz präsentiert Baupläne
Die historische Residenz Zögernitz aus den 1830er-Jahren soll wieder in ihrer ursprünglichen Pracht erstrahlen. Drei Tage lang kann man jetzt hinter die Kulissen blicken.
Nach Abschluss der Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes, die in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt und der Stadt Wien erarbeitet wurde, soll das Zögernitz wieder - wie schon im 19. Jahrhundert - ein weithin beliebter kultureller Treffpunkt werden und Döbling beleben. „Das Ziel ist eine Rückführung zu den Wurzeln in architektonischer wie ideologischer Hinsicht und eine Wiederbelebung ursprünglicher Werte“, erklärten Immobilienentwickler Hermann Rauter und Architekt Rudolf Guttmann im Rahmen eines Pressegespräch vor Ort. Sie laden die Döblinger jetzt zum Lokalaugenschein in die Döblinger Hauptstraße 76-78: Von 14. bis 16 Dezember haben Anrainer jeweils von 10 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr die Möglichkeit, sich in der Residenz Zögernitz selbst ein Bild von den aktuellen Plänen zu machen. "Und eventuelle Missverständnisse auszuräumen", ergänzt Rauter.
Zurück zum Ursprung
In den letzten vier Monaten hat das Bundesdenkmalamt unter zahlreichen Farbschichten die ursprüngliche, wunderschöne Wandmalerei wiederentdeckt. Diese soll komplett restauriert werden, auch später dazugekommene Gebäudeteile und "Bausünden" werden einvernehmlich mit den Denkmalschützern entfernt. Zudem wird das geschichtsträchtige Biedermeierjuwel wie früher ein Hotel beherbergen – konkret ein Design-Boutique-Hotel mit 18 Zimmern, untergebracht im ersten Stock sowie im ausgebauten Dachboden. Außerdem soll auf 200 m2 wieder ein Restaurant mit Küche auf klassischem Niveau und einem 450m2 großen Gastgarten entstehen. Auch mehr Grün wird versprochen, wenn auch zwölf von heute 34 Bäumen gefällt werden müssen. Fünf kleinere werden umgesetzt, die anderen durch Neupflanzungen ersetzt. "Insgesamt wird es mehr Grün geben als bisher", verspricht der Eigentümer Herztraum-Immobilien.
Wohnen beim Zögernitz
Im rückwärtigen Teil des Areals wird ein Terrassenhaus mit 48 Eigentumswohnungen errichtet. "In mehr als ausreichendem Abstand zum freistehenden Baujuwel, der Residenz!" so Immobilienentwickler Hermann Rauter. Für ausreichend Parkplätze sorgt der Bau einer Tiefgarage, wobei gut die Hälfte der 106 Stellplätze für Kurzparker konzipiert ist. Der Innenhof des Zögernitz werde durch die Tiefgarage wieder „autofrei“ und die Freiflächen sollen einen parkähnlichen Charakter bekommen. Der Parfumeriemarkt, derzeit direkt im Zögernitz untergebracht, soll künftig im geplanten Neubau nebenan Platz finden.
Musik liegt in der Luft!
„Der Strauss-Saal zählt nicht nur architektonisch zum kulturellen Erbe Österreichs, er wird auch international wegen seiner hervorragenden Akustik geschätzt.", erklärt Architekt Rudolf Guttmann. Die Wände des Zögernitz seien hohl und würden wie ein Geigenkasten funktionieren. Nicht zuletzt deshalb hat hier schon Herbert von Karajan Platten eingespielt. Ein erstklassiges Tonstudio internationalen Formats entsteht künftig am Saalende und soll auch wieder nationale und internationale Orchester für Aufnahmen nach Wien holen. Dafür werden 1,5 Mio. Euro in die Technik investiert. "Eine enorme Bereicherung für die Musikstadt Wien!" betont Gutmann. Neben der Nutzung als Aufnahmeort wird der Saal auch wie einst für Veranstaltungen vermietet.
Neuer Glanz für alte Gemächer
Für die Architektur zeichnet ein Team aus renommierten Experten verantwortlich: Neben Generalplaner Martin Puschina und Architekt Rudolf Guttmann, der die Sanierung des „alten“ Casinos Zögernitz innehat und mit seinem Architekturbüro selbst in der Döblinger Hauptstraße beheimatet ist, konnte für die Gestaltung der Innenarchitektur Denis Košutić gewonnen werden, dessen Handschrift unter anderem im neu renovierten „Motto“ zu finden ist. „Es ist uns ein großes Anliegen“, so Immobilienentwickler Rauter, „dass bei diesem Projekt alte Bestände erhalten, jedoch um neue, innovative Ansätze ergänzt werden. Unser Ziel ist es außerdem, durch die Generalsanierung der Residenz Zögernitz diesem kulturellen wie historisch wertvollen Juwel neues Leben einzuhauchen und dadurch zur Belebung des Grätzels beizutragen.“ Gesamtkosten des Vorhabens, inklusive Sanierung und Neubau: Rund 26 Mio. Euro. Baubeginn soll 2016 sein, die Dauer der Bauarbeiten wird mit eineinhalb Jahren angesetzt. Inzwischen bleibt die Residenz geschlossen.
Eckdaten zum Blick hinter die Kulissen:
Montag 14. bis Mittwoch 16.12.2015:
Täglich von 10.00 bis 12.00 und von 15.00 bis 18.00 Uhr
Residenz Zögernitz, Döblinger Hauptstraße 76, 1190 Wien
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