Wassermangel ist eine akute Gefahr
(fenz). Die Donau leidet unter Wassermangel. Das ist eines der Ergebnisse, einer zweijährigen Studie der BOKU Wien, die nun präsentiert wurde. Dabei wurde erstmals der Gesamtzustand des Flusses vom Schwarzwald bis ins Schwarze Meer erhoben. Österreich ist von diesem Dilemma nicht betroffen. Nach dem Kraftwerk Gab
íkovo in der Slowakei jedoch, verliert die Donau gehörig an Schubkraft.
Siebzehn Meter weniger Küste
Besonders dramatisch ist die Wassernot in Richtung rumänisches Delta. Dort verschwinden zudem jedes Jahr rund siebzehn Meter Küste. Hand in Hand damit geht der Verlust der Artenvielfalt. Dabei ist die Donau nicht einfach nur ein Fluss. Sie ist ein Ökosystem, Trinkwasser für rund zehn Millionen Menschen – und sie liefert Energie. Die insgesamt 78 Wasserkraftwerke lassen die Ufer entlang der Donau zunehmend instabil werden. Als wäre das nicht genug, gräbt sich das Gewässer an seinem Grund immer weiter ein. Diese Sohleintiefung hat Folgen für den Hochwasserschutz und das Grundwasser. Die Donau ist aber auch eine Wasserstrasse mit dutzenden Häfen. Und hier lauert das nächste Problem: Jeden Tag schippern 20.000 Tonnen über den Fluss. Das entspricht einer LKW-Kolonne von Wien nach St. Pölten. Für die Donau-Anrainerstaaten ist das aber noch nicht genug.
Mehr Container-Aufkommen?
So plant etwa die „via donau“ – ein Tochterunternehmen des Verkehrsministeriums – einen Containerdienst über den gesamten Donauverlauf und damit ein höheres Schiffsaufkommen. Für den Wasserbauexperten Helmut Habersack von der Universität für Bodenkultur in Wien ist nun dringender Handlungsbedarf gegeben. Er gibt zu bedenken, dass sich alles, was wir tun auf die gesamte Donau auswirkt und ruft zu einer Zusammenarbeit der Donauländer auf.
Gleichzeitig empfiehlt er einen teilweisen Rückbau des stark regulierten Flusses, um ein weiteres Absinken des Flussbettes rasch zu stoppen.
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