Döbling
Wiener konnte dank Erste Hilfe-App das Leben gerettet werden
Am 2. Juni brach aufgrund eines Herz-Kreislauf-Stillstandes ein 58-jähriger Döblinger zusammen und wurde ohne Lebenszeichen von Zeugen gefunden. Eine App konnte ihm das Leben retten.
WIEN/DÖBLING. Mehrere Zeugen finden einen Mann ohne Lebenszeichen in einem Hof in der Heiligenstädter Straße. Sie rufen sofort die Berufsrettung und beginnen mit Unterstützung des Disponenten der Rettungsleitstelle mit der Herz-Druck-Massage.
An jenen 2. Juni kann sich Heinrich Scherzer kopfschüttelnd nicht erinnern. Denn der 58-jährige Döblinger erlitt einen Herz-Kreislauf-Stillstand und brach zusammen. Sein Leben rettete eine Erste Hilfe-App mit dem Namen "Lebensretter".
Mit der App wurde ein Notfallsanitäter der Berufsrettung Wien alarmiert. Über die App werden registrierte Ersthelferinnen und -helfer über eine Reanimation in ihrer Nähe informiert. Dadurch kann ein noch schneller Start der professionellen Reanimationsmaßnahmen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand erfolgen.
Nach zwei Monaten ein Wiedersehen
Die alarmierten Einsatzkräfte übernahmen einigen Minuten später die notfallmedizinische Versorgung und konnte den 58-Jährigen erfolgreich reanimieren. Scherzer wurde anschließend ins AKH Wien gebracht. Nach einigen Tagen konnte er dann entlassen werden.
Am vergangenen Montag gab es nur zwei Monaten nach dem schrecklichen Tag ein Wiedersehen mit seinen Rettern. "Schön zu sehen, dass es ihnen wieder gut geht", sagt Notfallsanitäter Alexander B., der damals über die App gerufen wurde. "Hoffentlich sieht man sich kein zweites Mal", sagte das Rettungsteam beim Abschied mit Augenzwinkern.
Was ist die "Lebensretter"-App?
Auch wenn die Zeit zwischen einem Notruf und dem Eintreffen der Rettungskräfte am Einsatzort in Österreich im weltweiten Vergleich extrem kurz ist und dieser sich kaum weiter verkürzen kann, kann vor allem bei lebensbedrohlichen Notfällen der Faktor Zeit über Leben und Tod entscheiden.
Mit der App soll die Zeit zwischen Notruf und Eintreffen Erster Hilfe durch einen neuen, ergänzenden Ansatz verkürzen und leiten professionelle Ersthelferinnen und -helfer, die sich in der Nähe eines Einsatzortes befinden, direkt zum oder zur Betroffenen. Für die App kann sich jede/r nach einem absolvierten 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs anmelden.
Die Koordination des Rettungseinsatzes erfolgt über die Leitstelle (144), die wie bisher einen Rettungswagen zum Einsatzort schickt. Die Alarmierung bei App ersetzt jedoch nicht die Rettung, sondern überbrückt im Idealfall nur einen Teil der Zeit bis zu deren Eintreffen. Die "Lebensretter"-App kannst du hier finden.
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