Forschungsturbine im Kraftwerk Nußdorf ausgetauscht
Der Prototyp hat den fünfjährigen Testbetrieb gut durchgestanden. Nun wird erforscht, wie und ob die Turbine in Serie geht.
DÖBLING/BRIGITTENAU. Während die Autos immer aufwändiger konstruiert und dementsprechend von Elektronik abhängiger werden, geht man im Kleinwasserkraftwerk Nußdorf, das Verbund, Wien Energie und EVN gemeinsam betreiben, einen anderen Weg: Der Prototyp für eine neue Turbine, die vor fünf Jahren im Kleinkraftwerk eingesetzt wurde, ist simpel konstruiert und dadurch wartungsarm und nicht anfällig für Fehler.
Der Erfolg scheint den Entwicklern Recht zu geben: Die 13 Tonnen schwere Turbine hätte eigentlich nur zwei Jahre in Betrieb sein sollen, da sie aber ohne Probleme lief, wurden fünf daraus. "Die Werte, die uns angezeigt wurden, sind stabil geblieben", sagt Projektleiter Stephan Benda. Die Turbine hat, anders als andere Typen, einen starren Propeller und einen angekoppelten Generator. Die "StreamDiver" genannte Turbine weist noch eine Besonderheit auf: Die Lager werden mit Flusswasser geschmiert, weshalb sie komplett ölfrei läuft. Das ist einerseits ökologischer, andererseits wiederum wartungsarmer.
Strom für 3.500 Haushalte
Nach 41.500 Stunden Betriebszeit und einer Erzeugung von 12,3 Kilowattstunden Strom (entspricht dem Jahresverbrauch von 3.500 Haushalten) wurde die Turbine jetzt ausgewechselt. Mit einem Spezialkran wurde sie aus dem Kraftwerk gehoben, an ihrer statt wurde wieder eine reguläre Turbine eingesetzt. Sie wird nun analysiert. "Die Turbine ist relativ klein, das heißt wir sehen einen künftigen Einsatz eher in kleineren Gewässern mit geringer Fallhöhe." Angedacht ist etwa eine Anwendung in der Unteren Salzach.
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