Sobieski-Denkmal am Kahlenberg: Wie geht es jetzt weiter?
Die Erinnerungsstätte wird derzeit nicht gebaut, denn der Entwurf aus Polen ist durchgefallen.
DÖBLING. Am 12. September jährt sich die Schlacht am Kahlenberg zum 335. Mal. Im Jahre 1683 hatte ein deutsch-polnisches Entsatzheer (Spezialeinheit für Belagerungen) unter der Führung des polnischen Königs Johann III. Sobieski die Stadt Wien von der 2. Türkenbelagerung befreit.
2013 wurde bei einem Festakt beschlossen, am Ort des Geschehens ein Denkmal zu Ehren Sobieski's zu errichten. Daraus wurde bis dato nichts. Ein erster Entwurf aus Polen wurde in der Denkmal-Kommission im Wiener Rathaus abgelehnt. Über die Gründe darüber hüllt sich der Wiener Landtagspräsident Ernst Woller (SPÖ) in Schweigen. "Ich kann nur soviel sagen, dass der erste Entwurf nicht den Vorgaben entsprochen hat. Es wird einen weiteren geben, denn das Denkmal wird ganz sicher errichtet", sagt Woller.
Johann Gudenus, Klubobmann der FPÖ und ehemaliger Wiener Vizebürgermeister, vermutet, dass der neue Stadtchef Michael Ludwig Rücksicht auf die türkische Community nehmen will. "Ein Skandal der Sonderklasse. Das Denkmal muss wie vereinbart am Kahlenberg errichtet werden", sagt Gudenus. Landtagspräsident Woller kontert Gudenus mit den Worten: "Das in Polen entworfene Denkmal wird in Krakau einen Platz bekommen. Wir haben uns mit dem dortigen Bürgermeister darauf verständigt, dass durch die Stadt Wien ein neues Denkmal für Sobieski entwickelt wird", so Woller.
Bezirks-FPÖ macht Druck
Mit dem Rathaus geht auch der "blaue" Döblinger Klubobmann scharf ins Gericht. „Wir werden die Döblinger Bezirksvertretung mit diesem Thema beschäftigen. Ich bin zuversichtlich, dass eine Mehrheit der Bezirksräte hinter dem Denkmal steht", so Resch.
Landtagspräsident Woller kann in dieser Angelegenheit eine kleine Erfolgsmeldung verkünden. "Zur Feier des Jahrestages am 12. September wird eine kleinere Tafel am Grundstein befestigt. Diese ist in Deutsch, Englisch und Polnisch graviert", sagt Woller. "Das richtige Denkmal gibt's dann hoffentlich wie ausgemacht im nächsten Jahr", so Woller.
Fortsetzung folgt - die bz hält Sie am Laufenden.
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