Vortragsserie in Döbling: Demenz - Sie sind nicht alleine!
Das Pensionisten-Wohnhaus Döbling startet am 23. April eine Veranstaltungsreihe zum Thema Demenz.
(uko). Wienweit sind rund 130.000 alte Menschen von der "Volkskrankheit Demenz" betroffen. Der Großteil von ihnen wird daheim von Angehörigen betreut und versorgt. Oftmals bis zur völligen Erschöpfung und Ratlosigkeit der Betreuer. "Rund 80 Prozent unserer Hausbewohner sind Pflegefälle, darunter viele mit Demenz.
Doch die meisten Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, werden heute daheim und von Angehörigen betreut, die nicht unsere langjährigen Erfahrungen haben, ja oft völlig isoliert sind", so Direktor Karl Pichler-Bittner. "Sie brauchen dringend Information, Hilfe und Austausch mit anderen Betroffenen. All das wollen wir ganz unbürokratisch und kostenlos allen Interessierten im Bezirk und darüber hinaus bieten", erklärt der Direktor, der sein Haus dafür als offenes Kompetenzzentrum sehen möchte.
Beim Info-Nachmittag werden Fragen wie "Ist es Vergesslichkeit oder schon Demenz?", "Wie kommuniziere ich richtig, damit ich nicht missverstanden werde?" oder "Woher kommt die fallweise Aggression?" beantwortet.
"Das Thema ist uns wichtig, weil sich immer mehr betreuende Angehörige bis an den Rand ihrer Belastbarkeit engagieren und sich sogar schämen, einzugestehen, wie überfordert sie manchmal sind", so Pichler-Bittner. "Hier wollen wir mit Expertenrat, Tipps und Tricks und auch als Drehscheibe für vielleicht neu entstehende private Interessens- und Selbsthilfegruppen zur Verfügung stehen. Dafür muss einfach Platz sein in unserem großen Haus", sagt der Direktor.
Veranstaltungen fixiert
Eigentlich ist Ulrike Selzer-Haslauer "Mutter des Gedankens". Die Ergotherapeutin und Demenzexpertin ist seit sechs Jahren im Haus Döbling aktiv und bemüht, eine eigene Veranstaltungsreihe zum Thema "Leben mit Demenz" an mehreren Nachmittagen in diesem Frühjahr auf die Beine zu stellen. "Sie hat mir den Vorschlag gemacht und ich war sofort begeistert", bestätigt Direktor Pichler-Bittner. "Wer weiß, was Demenz ist, wie sie sich auswirkt und wie Demenzkranke richtig behandelt werden, damit Kommunikation und ein gutes Miteinander möglich ist, kann auch besser mit seinem Angehörigen umgehen. Das ist für beide Teile optimal", erklärt Selzer-Haslauer.
Ganz wichtig ist der Demenzexpertin der mögliche Austausch mit anderen Betroffenen. Es genüge oft schon, zu sehen, "Ich bin nicht alleine, anderen geht es genauso", und natürlich die Möglichkeit zu schaffen, miteinander über die Probleme zu reden.
Zur Sache:
Der Infonachmittag "Leben mit Demenz" findet am 23. April zwischen 15.30 und 17 Uhr im Pensionisten-Wohnhaus Döbling in der Grinzinger Allee 26 statt. Infos unter Tel. 01/313 99-1350 oder unter www.pensionistenklubs.at
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