Billa Hausgrundweg: Nachmieter für Supermarkt gesucht
Anrainer wollen die Erhaltung des Nahversorgers am Hausgrundweg selbst in die Hand nehmen.
DONAUSTADT. Anrainerin Ulrike U. hat zu Herbstbeginn von den Mitarbeitern "ihres" Billas erfahren, dass dieser mit Ende des Jahres geschlossen wird. "Diese Filiale ist ein wichtiger Nahversorger für die Bewohner ringsum. Es befinden sich zwar in der Langobardenstraße zwei weitere, größere Billa-Geschäfte, allerdings sind beide von unserem direkten Grätzel relativ weit entfernt", so U.
Gerade in den Reihenhausanlagen würden mittlerweile sehr viele ältere Leute wohnen, für die der Gang zu der neuen Filiale "sehr, sehr mühsam und auch ziemlich weit" sei. Die engagierte Stadlauerin hat nun Unterschriften für den Erhalt eines Nahversorgers an diesem Standort gesammelt und ist in wenigen Wochen auf mehr als 350 Unterzeichner gekommen. Dass kartellrechtliche Gründe (eine Firma darf nicht marktbeherrschend sein) hinter der Schließung stecken, ist U. dabei bekannt, "das ist aber für die betroffenen Menschen, die von der Nahversorgung abhängig sind, völlig irrelevant."
Keine Parkplätze
Zwei Supermarktketten, Spar und Etsan, habe sie außerdem bereits über das Freiwerden der Filiale informiert. Auf Anfrage der bz heißt es von Spar: "Wenn ein Händler aus einem Standort auszieht, hat das immer einen guten Grund, der dann normalerweise auch für andere Händler gilt."
In diesem einen konkreten Fall gehe es wohl unter anderem um die nicht vorhandenen Parkmöglichkeiten am Hausgrundweg, mutmaßt Pressesprecherin Nicole Berkmann von Spar. "Ein Markt ohne Parkplätze ist sehr schwierig. Daher ist der Standort für uns auch nicht interessant", sagt Berkmann. Laut Ulrike U. habe sich mittlerweile auch der Betreiber der auf türkische Lebensmittel spezialisierten Etsan-Supermärkte die Filiale angesehen, bis Redaktionsschluss konnten aber leider keine weiteren Auskünfte seitens Etsan erhalten werden.
Zweite Schließung
Wie in der letzten bz-Ausgabe berichtet, schließt mit Mitte Dezember binnen kürzester Zeit noch eine zweite Billa-Filiale in Stadlau. Der Grund dafür liegt in einer Auflage der Bundeswettbewerbsbehörde, da in der Langobardenstraße ein ehemaliger Zielpunkt übernommen wurde. Neben der Erschwernis für die Anrainer am Hausgrundweg stellt sich auch die Frage nach der Zukunft der Billa-Mitarbeiter. Seitens des REWE-Konzerns versichert man jedoch, die Mitarbeiter in anderen Filialen anzustellen.
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