Donaustadt
Multireligiöse Feier im Stadtstraßen-Protestcamp
Im Protestcamp gegen die geplante Stadtstraße lud „Religions for future“ nun zu einer multireligiösen Feier ein.
WIEN/DONAUSTADT. Katholiken, Protestanten, Muslime, Buddhisten, Konfessionslose und Atheisten versammelten sich auf der Baustelle der geplanten Stadtstraße Aspern nahe der U2 Stadion Hausfeldstraße zu einer multireligiösen Feier. Organisiert wurde sie von „Religions for future“ unter Beteiligung der katholischen und evangelischen Kirche, sowie von muslimischen Vertretern.
Nicht nur die Aktivistinnen und Aktivisten des Protestcamps gegen den Bau der geplanten Nordostumfahrung samt Lobautunnel nahmen daran teil, sondern auch Interessierte und Familien mit Kindern - insgesamt mehr als 60 Menschen. Die Feier selbst war bunt und vielfältig: Redebeiträge, Gebete und Musik wechselten einander ab. Drei Gitarristen und zwei Cellistinnen von „Artists for future“ luden zum Mitsingen ein. Höhepunkt der Feier war schließlich die Pflanzung eines Nussbaumes: Er solle ein lebendiges Zeichen für eine Zukunft mit mehr Grün und weniger Autoverkehr sein, wie es hieß.
Noch eine Stadtstraße?
„Bürgermeister Michael Ludwig hat recht, dass es schon viele vergleichbare Stadtstraßen in der Donaustadt gibt. Es gibt zu viele davon!", sagte Reinhard Bödenauer, Vizepräsident der KA Wien. "Eine Stadtstraße mehr bedeutet wieder, große Flächen dem Autoverkehr zu opfern. Das heißt aber auch Verlust von Grünflächen, Verlust von lebenswerten Wohnraum. Überall wo solche Straßen gebaut werden, geht die Wohnqualität verloren in unserer so lebenswerten Stadt. Proteste wie diese oder wie gegen AKW Zwentendorf oder den Bau des Donaukraftwerkes in der Hainburger Au zahlen sich aus.“
„Es ist so wichtig, dass Menschen verschiedener Weltanschauungen und Religionen sich verbinden und einen Bund schließen für die Verteidigung des Lebens und für ein gutes Leben auch für zukünftige Generationen", betonte Mitinitiator Franz Helm, Rektor des Missionshauses St. Gabriel.
Verbundenheit mit der Natur
"Wir wollten unsere Verbundenheit mit der Natur beziehungsweise der Schöpfung Gottes feiern, aber auch wegen der Zerstörung des fruchtbaren Ackers und der Bedrohung der Aulandschaft der Lobau trauern", erklärte Christoph Watz, Generalsekretär der Katholischen Aktion (KA), der auch selber zur Gitarre griff, "und gemeinsam die Vision des Guten Lebens für alle zu kultivieren."
Vor kurzem haben das Welthaus der KA Wien und die Kirchlichen Umweltbeauftragten die „Lobauer Erklärung“ mitunterzeichnet, die unter anderem von Helga Kromp-Kolb präsentiert worden ist.
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