Seestadt Aspern
Offene Fragen beim neuen Wiener Campus der Religionen
Ein Ort des Austausches soll mit dem neuen Campus der Religionen in der Seestadt Aspern entstehen. Doch nicht alles läuft, wie geplant. Ob der Baustart mit 2024 eingehalten werden kann, bleibt offen.
WIEN/DONAUSTADT. Direkt neben der U2-Endstation Seestadt soll der Wiener Campus der Religionen entstehen. Auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern zeigen Fahnen den geplanten Standort auf.
Wurde bereits 2020 der Architekturbewerb für das Projekt abgeschlossen, sollen die ursprünglichen Pläne aber nun geändert werden – das berichtet "orf.at". Bis zum Baustart könnte es also noch etwas dauern.
Neues Konzept bis Sommer geplant
Am neuen Campus sollen acht Religionsgemeinschaften – darunter Christen, Muslime, Hinduisten oder Sikhs an einem gemeinsamen Standort zusammengeführt werden. Auch die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) hätte Teil des Projekts sein soll. Doch ist diese nun abgesprungen und will weiterhin an ihrem Standort in der Inneren Stadt (1., Singerstraße 7) bleiben.
Aus diesem Grund müsse nun alles ganz neu erarbeitet bzw. geplant werden, ließ der Architekt der Erzdiözese Wien, Harald Gnilsen, gegenüber "orf.at" wissen. Dies wolle man in den nächsten Monaten machen, sodass es bis zum Sommer ein neues Konzept gibt.
Anstelle der KPH wolle man den freien Platz für ein großes Zentrum nutzen, welches für Feste und Veranstaltungen genutzt werden soll. „Dafür braucht man ein großes Gebäude, einen großen Saal, der bewirtschaftet werden solL", so der Architekt. Dies würden die Religionsgemeinschaften aber nicht können, ein andere Organisation müsse her.
Verzögert sich der Baustart?
So oder so bleiben viele offene Fragen etwa hinsichtlich der Finanzierung der einzelnen Gebetsstätten. „Wenn ein Konzept steht, ist dann die nächste Frage, wie es finanziert werden kann. Und dann wird man sicherlich hier auch einen Architekturwettbewerb machen müssen", sagt Gnilsen. Demnach glaube der Architekt nicht, dass ab 2024 gebaut werden könne. Dabei seien – mit Ausnahme der römisch-katholischen Kirche – alle teilnehmenden Glaubensgemeinschaften auf Spenden angewiesen.
Gebaut wird der Campus der Religionen auf einem Grundstück der Stadt Wien. Von dieser stammt auch die Idee zum Projekt. Gegenüber "orf.at" heißt es aus dem Büro von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), dass es regelmäßige Gespräche zwischen den Religionsgemeinschaften und der Stadt gibt. "Die Treffen behandeln unter anderem die bauliche und finanzielle Realisierung der gemeinschaftlichen Stätte und sind von Respekt und Vertrauen geprägt“.
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