„Samstagsschließung ruiniert Stadlau“
Mit Mai bleibt die Postfiliale in Stadlau am Samstag zu. Mit Auswirkungen auf das gesamte Grätzel.
Die Reduktion der Öffnungszeiten und Schließungen von Postfilialen haben ganz Wien ergriffen. Doch dieser Trend sei nicht nur Serviceeinbuße, sondern berge gerade für alte Ortskerne massive Gefahren, so Ingrid Winter-Schafferhans. Die gebürtige Stadlauerin und mit ihr die Stadlauer Kaufleute befürchten, dass der umliegende Einzelhandel unter der Samstagsschließung leiden wird.
„Es geht hier um Synergien – wenn man am Samstag zur Post ging, schaute man auch noch zum angrenzenden Herrenmodengeschäft, zum Friseur, oder kaufte sich ein Eis“, erklärt Winter-Schafferhans das Problem. Die Post sei hier ein Anziehungspunkt für die gesamte Umgebung und habe so den Ortskern belebt – gerade am Samstag.
Insbesondere die Erschließung neuer Wohnflächen und die damit einhergehende Einwohnererhöhung, die auch in Stadlau vorangeht, macht die Entscheidung der Post für die Anrainer unverständlich. „Vor allem auch Jungfamilien, die sich rundherum in den Neubauten ansiedeln, leiden unter der Samstagsschließung“, weiß Ulrike Feistritzer von den Stadlauer Kaufleuten.
Selbstbedienung als Lösung
Seitens der Post heißt es, die Filiale Stadlau habe samstags zu wenig Kundenverkehr, sei deswegen geschlossen worden. Man tröstet mit einem gut ausgestatteten Selbstbedienungs-Foyer, das auch einen Frankierautomaten, Postfächer und Post-Versandboxen und demnächst auch eine Paketabholstelle bietet. Ausreichende Kompensation ist das für Ingrid Winter-Schafferhans aber nicht: „Das Servicepersonal hier ist unwahrscheinlich freundlich und bemüht. Selbstbedienung ist nicht für alle geeignet, hier braucht es dosierten Fortschritt!“ Sie sieht nun die Politik am Zug. Doch der Bezirk zeigt sich machtlos: „Wir bedauern die Schließung und die Serviceeinbußen gegenüber allen Donaustädtern. Leider liegt eine Änderung hier nicht in Bezirkshand.“
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