"auto.Bus - Seestadt"
Warten auf autonome E-Busse
Drei Jahre lang waren die autonomen E-Busse unterwegs. Nun wird Bilanz gezogen.
WIEN/DONAUSTADT. Der Weg zum autonomen Fahren ist noch ein weit. Drei Jahre lang waren autonome E-Busse im Forschungsprojekt "auto.Bus Seestadt" unterwegs. Getestet wurde das Ganze in Zusammenarbeit von Wiener Linien, AIT, KFV, TÜV Austria, Siemens Mobily und NAVYA.
Seit April 2018 waren zwei autonome E-Busse unterwegs uns wurden auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Anfangs noch ohne Gäste in der Busgarage Leopoldau. Am 6. Juni 2019 folgte dann zum ersten Mal österreichweit der innerstädtische Betrieb mit Fahrgästen in der Seestadt.
Autonom Busfahren
Mehr als 12.000 Kilometer und mehr als 8.000 Fahrgäste zählen die zwei autonomen E-Busse. "Das breit aufgestellte Projektteam von ´ auto.Bus Seestadt´ hat eindrucksvoll bewiesen, auf wie vielen Ebenen ein Thema wie autonomes Fahren von Linienbussen auch weiterhin bearbeitet werden muss", sagt Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ).
Das Ziel war es den aktuellen Stand der Technik von autonomen E-Bussen im Fahrgastbetrieb zu testen. Das Ergebnis könnte besser sein. Die Busse sind sehr wetterfühlig. Also sowohl im Sommer als auch im Winter gibt es wetterbedingte Probleme. So müssen die E-Busse manuell gesteuert werden, sobald es windig ist, ein leichter Schneefall zu bemerken ist, oder es stark regnet und neblig ist. Der linienmäßige Dauereinsatz ist durch Einschränkungen wie diese noch nicht möglich.
Mit 30. Juni gilt das offizielle Ende der autonomen E-Busse. Derzeit ist kein weitere Aktion geplant. "Den gewonnen Erfahrungsschatz werden die Experten und Expertinnen im Rahmen verschiedener nationaler und internationaler Projekte einbringen", heißt es von Vertretern des Projektkonsortiums. Der Gesamteindruck, auch von Fahrgästen, war positiv.
Möglich durch Technik
Wolfgang Hribernik von AIT (Austrian Institute of Technology), verrät dass an der optimalen Integration des automatisierten Busses in das Gesamtverkehrssystem gearbeitet wird. "Dazu gehören die Verbesserung der Umgebungserkennung und Objektklassifizierung mit Hilfe von machine Learning", ergänzt er. Weiters zählt hier die Verbesserung der Kommunikation des Busses mit der Infrastruktur, Passagieren und Verkehrsteilnehmer dazu. Für die effiziente Planung von Haltestellen und Flottenkonzepten sind Simulationstools angedacht.
Die Verbindung zwischen dem Elektrobus und der Straßenbahn-Infrastruktur wird durch die Car-to-X-Technologie hergestellt. "Durch die Übertragungsmöglichkeit von Echtzeitinformationen können viele weitere Dienste für jeden Einzelnen generiert und bereitgestellt werden", heißt es von Markus Racz, CEO von Yunex Traffic Austria GmbH/Siemens Mobility Österreich.
Dass die Busse in der Seestadt getestet wurden, war kein Zufall. Denn Jean-Michel Boëz, Vertriebsleiter NAVYA, sagt, dass die Busse ideal für neue Stadtviertel geeignet sind, welche einen Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln haben und bei denen der Platz für Autos bewusst reduziert wurde.
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