Unteres Hausfeld: Forschung für die Zukunft des Bauens
Das Untere Hausfeld in der Donaustadt dient seit wenigen Monaten als Forschungsstation für zukünftige Bauprojekte.
DONAUSTADT. Das Gebiet zwischen den Stationen Hausfeldstraße und Hirschstetten ist derzeit eine riesige Schottergrube. Dafür verantwortlich ist der umfangreiche zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke bis Marchegg. Im Rahmen der Großbaustelle hat sich – von vielen unbemerkt – auch ein Forschungsprojekt der MA 29, Wiener Brückenbau und Grundbau, und des Instituts für Geotechnik der Technischen Universität niedergelassen.
Auf den zwei Forschungsfeldern neben dem Bahndamm der ÖBB werden die Bodenwiderstände im Wiener Baugrund ermittelt. "Davon profitieren vor allem die Stadterweiterungsgebiete östlich der Donau, aber grundsätzlich alle in Donaunähe gelegenen Bezirke, wie der 2., 20., 21. und 22., sowie Teile des 3., 11. und 19. Bezirks", heißt es dazu von der MA 29. Für die Forschung werden Bauverfahren des Spezialtiefbaus wie Großbohrpfähle, Mikropfähle, Düsenstrahlverfahren oder Verankerungen angewendet. Mit Messtechnik ausgestattet, werden sie auf auf Druck sowie Zug belastet und so die Bodenwiderstände im Wiener Baugrund ermittelt.
Bauen der Zukunft
Ziel des Forschungsprojektes "Am Unteren Hausfeld" ist es, einen ressourcenschonenderen Umgang mit Baumaterialien zu ermöglichen. "So können finanzielle Mittel, zusätzliche Prüfaufwände, Baumasse und CO2-Ausstoß verringert werden", so die MA 29. Ein weiterer Aspekt ist eine Kooperation mit der MA 39 als Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien hinsichtlich alternativer Betonrezepturen beim Einbau in den Baugrund. "Das Ergebnis soll die Möglichkeiten alternativer Zemente und Betonrezepturen für eine CO2-Reduktion im Betonbau darstellen", teilt die MA 29 mit.
Der Standort im 22. Bezirk sei dafür nahezu ideal. Zum einen befinde sich der Bereich im Eigentum der Stadt Wien und werde auch in Zukunft nicht bebaut, weshalb die Forschungsinstrumente im Boden belassen werden können.
"Nach Abschluss der Versuche sind die Prüfkörper beschädigt und können nicht wieder verwendet werden. Eine Ausgrabung dieser ist daher nicht wirtschaftlich", so die MA 29. Zum anderen sei die Bodenzusammensetzung an Ort und Stelle optimal. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Juni 2018 andauern. Mit der Auswertung der Daten wurde bereits begonnen, ein Abschlussbericht wird Ende des Jahres vorliegen. Nach Vorliegen der Ergebnisse werden diese allen zugänglich gemacht.
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