Gemeinde will Post im Ort halten
Bald keine Poststelle mehr in Steinbrunn?
Der Dorfwirt in Steinbrunn wird mit Ende des Jahres wegen finanzieller Kürzungen von Seiten der Post seine Postpartnerschaft beenden. Die Gemeinde ist bestrebt, einen Ersatz zu finden.
STEINBRUNN. Der Dorfladen Wirth ist momentan noch Postpartner der Gemeinde Steinbrunn. Doch aufgrund von Kürzungen der Provisionen seitens der Post – konkret soll es für den Postpartner 55 % weniger Geld geben – will der Dorfladen seine Postpartnerschaft mit Ende des Jahres aufkündigen. Sofern bis dahin kein Ersatz gefunden ist, wird es im Ort keine Post mehr geben und die Einwohner der Gemeinde werden ihre Postgeschäfte von einem der Nachbarorte aus erledigen müssen.
SPÖ macht ÖVP verantwortlich
Die SPÖ sieht die Verantwortung für den Erhalt der Postpartner-Filiale bei der ÖVP: "Die ÖVP fordert die Erhaltung des ländlichen Raums und setzt gleichzeitig Maßnahmen, um der ländlichen Entwicklung zu schaden. Der Versuch, die Postpartner finanziell zu schwächen, ist hier nur ein Beispiel. Ich erinnere auch an die Polizeipostenschließungen und die Privatisierung der Post in den letzten Jahren", so die aus Steinbrunn stammende Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ).
Auch Vizebürgermeister Gerhard Frasz (SPÖ) sieht das ähnlich: "ÖVP-Bürgermeister Thomas Kittelmann lässt die Bevölkerung vollkommen im Unklaren. Gerade die ältere Bevölkerung macht sich Sorgen, wie es weitergeht. Wir wollen noch vor Weihnachten eine Lösung. Steinbrunn braucht seinen Postpartner." Weiters spricht er davon, in der nächsten Gemeinderatssitzung einen Antrag zum Erhalt des Postpartners einbringen zu wollen.
Bürgermeister will Filiale im Ort halten
Bürgermeister Thomas Kittelmann (ÖVP) weist die Kritik zurück. Er habe erst vor Kurzem mit dem Vizebürgermeister über das Postpartner-Problem gesprochen und wäre mit ihm einer Meinung, dass die Filiale erhalten bleiben solle. "Die ÖVP will nicht, dass der Postpartner schließt", so Kittelmann. Er verstehe aber die Überlegungen des jetzigen Postpartners, aus finanziellen Gründen zu schließen, und habe Verständnis dafür.
Auch gäbe es bereits Überlegungen, den Postpartner ins Gemeindeamt zu verlagern, dafür müsste man sich aber zuerst die Kosten genau ansehen. "Unter vernünftigen Gesichtspunkten" wird aber auch diese Variante überlegt werden, so Kittelmann.
Post noch im Unklaren
Von wo aus die Steinbrunner ihre Postgeschäfte in Zukunft erledigen werden, steht noch nicht fest. Die österreichische Post reagierte auf eine Anfrage der Bezirksblätter überrascht, da ihr noch kein Kündigungsschreiben des Postpartners vorliege. "Unser Ziel ist eine stabile, flächendeckende Versorgung und unsere Services der Bevölkerung in Steinbrunn nachhaltig in hoher Qualität anbieten zu können – wir suchen daher natürlich das Gespräch vor Ort", so David Weichselbaum von der Pressestelle der Post. Auch der Post wäre es aber ein Anliegen in Steinbrunn weiter einen Postpartner zu haben.
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