Im Preiswahnsinn
Black Friday kein Geschäftsturbo für den heimischen Handel?

Satte Rabatte am Black Friday? Viele Burgenländerinnen und Burgenländer nutzen den Schnäppchentag. (Symbolbild) | Foto: Pixabay
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  • Satte Rabatte am Black Friday? Viele Burgenländerinnen und Burgenländer nutzen den Schnäppchentag. (Symbolbild)
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Der Black Friday ruft wieder zur Schnäppchenjagd auf und läutet traditionell auch das Weihnachtsgeschäft im Burgenland ein. Kundinnen und Kunden stürmen den heimischen Handel, um Sonderangebote zu erhaschen. Für kleinere Geschäfte ist der Schnäppchentag jedoch alles andere als rentabel.

EISENSTADT. Es ist Freitag, der 29. November, zahlreiche Kundinnen und Kunden warten vor Einkaufszentren und Geschäften, bis diese ihre Türen öffnen. Endlich, die Tore gehen auf, Kundinnen und Kunden stürmen hinein, die Schnäppchenjagd hat begonnen. Schließlich könne man am Black Friday bei seinem Einkauf einiges sparen. Die aus den USA importierte Rabattschlacht hielt längst Einzug in den burgenländischen Handel. Die Black Week samt Black Friday katapultierten sich zum beliebtesten Shopping-Event des Jahres.

Black Shopping Days im Einkaufszentrum

Mit dem Ziel, den Umsatz anzukurbeln und den Kundinnen und Kunden etwas Gutes zu tun, findet auch im Einkaufszentrum in Eisenstadt vom 28. bis 30. November die „Black Shopping Days“ statt. Die Shop-Partner beteiligen sich mit Angeboten - angefangen von minus 70 Prozent auf ausgewählte Artikel bis hin zu Gratis-Aktionen. Mittels eines Gewinnspiels können die Teilnehmenden sogar den Einkaufswert zurückgewinnen.

Im Einkaufszentrum in Eisenstadt haben die Black Shopping Weeks Einzug gehalten. | Foto: Lisa-Marie Zehetbauer
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"Im Hinblick auf die bevorstehende Weihnachtszeit sind insbesondere Elektroartikel und Textilien sehr beliebt. Auch unsere gut eingeführten EZE–Gutscheine sind sehr gefragt", erzählt Geschäftsführer Matthias Zachs. Aber auch Klassiker, wie Textilien, Schuhe, Schmuck und Accessiores haben sich, laut Zachs, als Favoriten etabliert. Über ein gut besuchtes Einkaufszentrum freut man sich nicht nur am Black Frdiay - insbesondere an den Wochenenden in der Vorweihnachtszeit ist das EZE gut frequentiert.

Branchenmix bei stationärem Einkauf

Dass das Online-Shopping vor allem an den Schnäppchentagen immer mehr an Beliebtheit gewinnt, ist den Geschäftsführer bewusst. Gerade die Coronapandemie mit ihren Lockdowns hat die Entwicklung zum vermehrten Online-Shopping beschleunigt. Dennoch sieht Zachs beim stationären Einkauf im EZE einen klaren Vorteil: "Mit unserem vielfältigen Branchenmix, ergänzt mit dem tollen Gastronomieangebot, wollen wir unseren Kundinnen und Kunden in gemütlicher Atmosphäre ein besonderes Einkaufserlebnis bieten, das sie im Internet nicht vorfinden."

In der Fußgängerzone wird der Black Friday ausgelassen. | Foto: Lisa-Marie Zehetbauer
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Kein Black Friday in Fußgängerzone

Szenenwechsel in das Zentrum der Landeshauptstadt: In der Fußgängerzone sucht man Flyer oder Plakate, die auf Sonderangebote hindeuten, vergebens. Beim Gespräch mit einigen Besitzerinnen von Boutiquen wird schnell deutlich, sie machen beim Black Friday nicht mit. "Die oft hohen Nachlässe des Verkaufsspektakels bringen kleineren Geschäften rein gar nichts. Es gibt zwar mehr Umsatz, aber weniger Gewinn", erklärt Stefanie Zardi, Inhaberin von Steffis Mode. Seit zwei Jahren findet die Rabattschlacht ohne Stefis Mode statt. Es würde sich finanziell nicht rentieren. "Kundinnen und Kunden sparen sich ihren Einkauf für diesen einen Tag auf und finden ansonsten nie den Weg in mein Geschäft", resümiert Zardi. Regelmäßige Rabattaktionen seien für das kleine Geschäft finanziell nicht stemmbar.

Laut Stefanie Zardi, Inhaberin von Steffis Mode, sind die Rabattaktionen für kleinere Geschäfte nicht rentabel.  | Foto: Lisa-Marie Zehetbauer
  • Laut Stefanie Zardi, Inhaberin von Steffis Mode, sind die Rabattaktionen für kleinere Geschäfte nicht rentabel.
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"Rabatte setzen unter Druck"

Anneliese Neuhold, Inhaberin der Parfümerie beim Alten Stadttor schließt sich ihrer Kollegin an: "Man muss nicht jeden amerikanischen Brauch bei uns umsetzen. Ich mache diesen Hype nicht mit." Bei größeren Einkäufen sei Neuhold gerne bereit, Prozente zu geben. Oder auch ihren Stammkundinnen und Stammkunden, die sie für ihr einzigartiges Sortiment schätzen, lässt sich gerne etwas nach. Aber in der heutigen Zeit könne man nicht mehr so viel verschenken, so die Besitzerin der Parfümerie, die seit 35 Jahren im Geschäft ist. Rabatte in noch nie da gewesener Höhe würden außerdem ordentlich Druck machen. „Vor einigen Jahren waren 20 Prozent noch attraktiv, heute sind 70 Prozent normal“, ärgert sich Neuhold.

Anneliese Neuhold, Inhaberin der Parfümerie, gibt ihren Stammkundinnen- und kunden gerne Prozente. Beim Black Friday macht sie jedoch nicht mit.  | Foto: Lisa-Marie Zehetbauer
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Beim langen Einkaufsabend am 4. Oktober ließ Anneliese Neuhold auch ihre Parfümerie länger offen - mit dem Ziel die Innenstadt wieder zu beleben. "Die Menschen sollten sich besinnen und wieder in kleinere Geschäfte einkaufen. Förderungen vom Land reichen auf Dauer nicht", so Neuhold. Gerade in der Fußgängerzone gebe es eine Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten und diese sollten wieder vermehrt genutzt werden.

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Satte Rabatte am Black Friday? Viele Burgenländerinnen und Burgenländer nutzen den Schnäppchentag. (Symbolbild) | Foto: Pixabay
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