Gartenhaus Records in Trausdorf

Das harte Brot der Tontechnik

TRAUSDORF. Alexander Grill lebt Musik. Seit er sechs Jahre alt ist, spielt er Gitarre, mit 13 wurde die erste Band gegründet und im Alter von 15 nahm er erste Demos in Proberäumen auf. Heute ist er Gitarrist in zwei Bands und eröffnete im Sommer 2016 sein Tonstudio „Gartenhaus Records“ in Trausdorf.

Kein leichtes Brot

Ohne Nebenjobs ist es schwer, als junger Tontechniker zu überleben. „Vier bis fünf Jahre dauerte es auch bei anderen, bis ihr Studio richtig anlief“, erklärt Grill die Situation und spricht über die Tücken seines Jobs: „Zum einen kosten Aufnahmen im Tonstudio viel Zeit und das gesamte Studio-Equipment forderte hohe Investitionen. Zum anderen verdienen heimische Kunstschaffende mit ihrer Musik nicht die Welt.“ Weil es in der Umgebung jedoch viele Bands gibt und Grill in einigen auch Potenzial sieht, möchte er diesen auch finanziell entgegenkommen.

Alexander Grill: „Es gibt gute Bands in der Umgebung, deren Musik mich berührt!“

Arbeit mit Musikern

Grill, der sich die Basis für seine Fertigkeiten in Wien und Berlin aneignete, liegt die Arbeit mit den Musikern am Herzen. „Einfach nur aufzunehmen, wie es in manchen Studios der Fall ist, das wäre nichts für mich“, erklärt er. Viel mehr sucht er den direkten Draht zu den Musikern, besucht vorab Proben oder lässt sich Mitschnitte geben, um sich ein Bild vom Sound zu machen und schon vorab den Musikern gewissen Input mitzugeben. „Erst danach geht es für die Aufnahmen ins Studio, wo viele die Arbeit unterschätzen“, so Grill. Das Mastering, den letzten Feinschliff, gibt Grill gerne in andere Hände. Nicht weil er es nicht beherrscht, sondern um Meinungen und Input anderer Profis einzuholen.

Streben nach Maximum

Durch diese Arbeitsweise will er das Maximum herausholen, ohne dabei den Überblick zu verlieren. Mit Bands wie Cari Cari, Schilfgürtel, Anton Josef oder derzeit Horny Women ist das bereits gelungen. Auf Bands mit Potenzial aus der Umgebung will Grill weiterhin setzen, aber nach und nach auch mit bekannteren Musikern zusammenarbeiten – mit dem Ziel, sich ständig zu verbessern, immer das Maximum herauszuholen, ohne dabei den Überblick zu verlieren.