100 Jahre Burgenland
Das Haydn-Kino in Eisenstadt
Das Haydn-Kino prägte lange das Kulturgeschehen am Oberberg in Eisenstadt. Das Kino - über Generationen von Familie Horak geleitet - wurde 1924 feierlich eröffnet.
EISENSTADT. In den 80er-Jahren musste das Kino schließen. Dennoch denken viele Jugendliche der 80er- und 90er-Jahre gerne an das "Haydn-Kino" zurück. Ein Billardlokal und später das Lokal "Paradiso" hatten sich in dem ehemaligen Kino angesiedelt.
Fotofundus
Eva Zoncsich hat im Fundus ihrer Großeltern ein Foto aus dem Gründungsjahr des Kinos gefunden: „Mein Großvater war Maurer, wahrscheinlich hab ich deswegen dieses Haydn-Kino-Foto." Zoncsich ist sich ganz sicher ob der Großvater auf dem Bild ist, dieser sei zur Zeit der Bildaufnahme 15 Jahre alt gewesen.
Abwechslungsreiche Geschichte
Julia Pinter hat ihre Diplomarbeit an der Uni Wien über die Kino-Geschichte des Burgenlandes geschrieben. Laut ihrer Recherche verlieh nach 1945 die burgenländische Landesregierung die Kinokonzession für das Haydn-Kino der Zentralorganisation des Kriegsopferverbandes. Die Rote Armee nutzte nach der Befreiung des Burgenlandes das Haydn-Kino dafür, um die Eisenstädter mit Filmen über russische Kultur für sich zu gewinnen. Mit 452 Sitzplätzen konnten sie zahlreiche Eisenstädter erreichen. In den 80er-Jahren musste das Kino schließen. Ein Billardlokal, Glücksspiele, Tanzabende und ein Cocktailbar folgten. Mittlerweile ist es still geworden in dem historischen Gebäude, das seit Jahren leersteht. Im Sommer 2020 wurde das Gebäude von einem Burgenländer gekauft. Konkrete Pläne sind aber noch nicht bekannt.
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