Manche beherrschen sie noch
Die hohe Kunst des Préférence
Préférence ist für viele nur noch ein Mythos, ein Stammtisch in Zagersdorf beherrscht es noch!
ZAGERSDORF. Freitagabend, ein kühler Wind weht durch die Hauptstraße von Zagersdorf, und er bläst geradewegs in eine Richtung: Zum Gasthaus Gegi.
Ein Wirt mit Stil
Wer dort eintritt, dem schaut schnell ein freundliches Gesicht entgegen, das dann in fast schon britisch-schnittiger Manier fragt: "Was darf's zu trinken sein?".
Gerhard Freiberger, allseits bekannt als "Gegi", serviert in wenigen Momenten ein kühles Nass. Ein flüchtiger Blick nach rechts, und man vernimmt einen Tisch mit Kartenspielern, um welche sich eine kleine Anhäufung von neugieren Zuschauern sammelt.
Denn das Kartenspiel, das hier gespielt wird, ist in unserer Umgebung fast schon legendär: Préférence.
Ein Spiel mit Stil
Traut man sich dann ebenfalls zur Runde zu treten, merkt man schnell, dass es sich hierbei um einen besonderen Stammtisch handelt. Denn dieses Kartenspiel ist nicht wie 66, Bauernschnapsen oder Jolly, "hier muss man auch die Birne einschalten", wie einer der Spieler verrät. Immer wieder werden Sätze wie "I lieg!", oder einfach nur "3er Spü!" in den Raum geworfen, und als ahnungsloser Beobachter kommt einem das alles nur wie Zuggeräusche vor. Sprich, man versteht einfach nur Bahnhof.
Seit über 10 Jahren
Der Stammtisch tagt bereits seit über 10 Jahren im Gasthaus Gegi, und wenn man das Gasthaus kennt, verwundert diese lange Freundschaft auch nicht. Fällt an einem Freitag einmal ein Spieler aus, gibt es doch auch immer noch Leute, die als Ersatz tauglich sind. "Gschäft!", ertönt es quer über den Tisch, und alle Spieler können damit etwas anfangen.
Stammtisch mit Strategie
Das Kartenspielen beginnt immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Dabei war es einmal das, was heute Playstation, X-Box und Co. sind, und beim Anblick dieses Stammtisches wird klar, dass das Spiel mehr als genau soviel Spaß macht. Hier treffen sich traditionelle Kartenspieler, um ein traditionelles Spiel zu pflegen. "Es ist einfach abwechslungsreich, weil man sich ausrechnen kann, was das Gegenüber hat!", so Martin Ivanschitz.
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