Keller-Stiftung bleibt Herr der Burg
Verhandlungen mit der JUFA (Jugend- und Familiengästehäuser) beendet, Stiftung führt Ritterburg selbst
Merklich abgekühlt ist das Interesse der JUFA an der Ritterburg Lockenhaus.
LOCKENHAUS (EP). Die JUFA hatte unter anderem vor, das Burg-hotel zu sanieren. Seit mehr als einem Jahr wurde verhandelt, nun sind die Gespräche so gut wie beendet, wie Mag. Roman Horvath, Vizepräsident der Paul Anton Keller Stiftung, bestätigt. „Wie haben damals einen Partner für den Hotelbetrieb gesucht, im Zuge der Verhandlungen stellte sich heraus, dass die JUFA am Hotel alleine kein Interesse hatte. Sie wollte den gesamten Burgbetrieb übernehmen. Daher kam keine Einigung zustande, da wir ja eine Kooperation angestrebt hatten und die Burg nicht komplett aus der Hand geben wollten“, schildert Horvath. Die Ritterburg sei bei der Übernahme von Dr. Anton Keller in den Siebziger– Jahren eine Ruine gewesen. Mit öffentlichen und privaten Geldern sei das historische Gebäude revitalisiert worden. Mit der JUFA habe es keine Kooperation auf Augenhöhe gegeben. „Die Burg gehört der Stiftung, beim neuen Betreiber hätten wir keinerlei Einfluss mehr gehabt.“ So sei man selbst aktiv geworden. „Wir haben Umstrukturierungsmaßnahmen vorgenommen, wo es nur geht, wurde der Burgbetrieb optimiert. Der Weg gibt uns Recht. Wir konnten die Erträge erstmals seit Jahren steigern, auch aufgrund vieler erfolgreicher Veranstaltungen.“ Ins Boot geholt wurde etwa der Mittelalterverein „Prima Nocte“, im kommenden Jahr ist eine Kooperation mit der Slowakei geplant, die wie die Burg Lockenhaus über eine Ruine verfügt, die die legendäre „Blutgräfin“ beherbergte. Ziel ist, in zehn Jahren einen Betrieb zu haben, der super dasteht. Es werde ständig investiert, um Gäste auf hohem Niveau beherbergen zu können. Horvath gibt aber zu, dass die Sanierung mit dem Einstieg der JUFA um einiges schneller gegangen wäre. Roman Horvath ärgert auch die Einmischung der Politik. Diese habe die JUFA stark forciert, das Land aber auch die Gemeinde, wollte diese um jeden Preis ins Boot holen. „Es wurde uns gesagt, wenn ihr das Projekt nicht macht, gibt es von uns auch kein Geld mehr. Wir lassen uns nicht erpressen, wir werden es auch so schaffen “, so Horvath. Für das JUFA Projekt hätte es vom Land etwa eine Million Förderung gegeben. Mag. Gert Polster vom Büro Landesrat Helmut Bieler bestätigt dies. „Es hat sich dabei um projektbezogene EU-Fördergelder gehandelt, die JUFA hätte aber dafür auch selbst viel Geld in die Hand genommen. Wenn die Stiftung genug Eigenmittel hat und selbst ein sinnvolles Projekt auf die Beine stellt, kann sie ebenfalls um Förderung ansuchen.“ Auch die 50.000 Euro, die die Stiftung vom Land jährlich bekommen hatte, wird nicht mehr ausbezahlt. „Es ist richtig, dass der Vertrag mit dem Land ausgelaufen ist, zur Zeit ist eine Verlängerung nicht angedacht. Das Konzept, wie die Burg in Zukunft geführt wird, hat uns nicht überzeugt.“
Für JUFA Vorstand Gerhard Wendl ist das Verhalten der Burgbetreiber nicht nachvollziehbar.
Zusammenarbeit eingestellt
Man habe erst aus den Medien erfahren, dass die Verhandlungen eingestellt sind. „Wir hatten uns intensiv mit dem Projekt beschäftigt und mit unserem Konzept die Burg auf 40 Jahre langfristig erhalten können. Die Burg hätte von unserem internationalen Vermarktungsnetzwerk profitieren können. Ohne sachliche Begründung wurde aber die Zusammenarbeit eingestellt.“ Viele Dinge seien nicht geklärt worden. „Wir wollen das nicht beurteilen, aber gewerberechtlich und sicherheitstechnisch muss auf der Burg dringend etwas passieren.“ Wendl ist gespannt, wie es weitergeht. „Die Tür ist zwar vorerst zu, aber ich glaube an eine Chance, wenn Stolz und gew
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.