Siegendorf
Land Burgenland plant Zuckerfabrik zu kaufen
Die Zuckerfabrik in Siegendorf zählt zu den historischsten Betriebsstätten des Burgenlandes und gilt als „Wahrzeichen“ der 3000 Einwohner großen Marktgemeinde. Das Land Burgenland plant das Gelände zu kaufen um die Ansiedlung von neuen Unternehmen im Burgenland zu ermöglichen.
SIEGENDORF. „Es ist tatsächlich so, dass die Krobath Immobilien GmbH das Areal der ehemaligen Zuckerfabrik in Siegendorf aus strategischen Gründen veräußern möchte", wird den RegionalMedien Burgenland vom Land Burgenland bestätigt. Die Wirtschaftsagentur Burgenland sei stetig auf der Suche nach geeigneten Gebieten, welche für die Betriebsansiedlung von neuen, zukunftsträchtigen Unternehmen für das Burgenland geeignet wäre.
Modernisierung und Weiternutzung
Da es sich um bereits versiegelte Flächen handele, wäre die Modernisierung und Weiternutzung eines Brown Field Areals (damit meint man stillgelegte Areale, die man zuvor schon industriell genutzt hat), mit vorhandener Widmungen und infrastrukturelle Versorgung nachhaltig und erstrebenswert.
Prüfungen laufen
„Wir sind dabei die Liegenschaft und eine nachhaltige Weiternutzung des Standorts zu prüfen. Der diesbezügliche Prozess wird einige Wochen in Anspruch nehmen, um eine entscheidungsfähige Unterlage mit entsprechender Empfehlung den Entscheidungsträgern vorlegen zu können. Wir werden immer kritisiert Versieglungen auf der grünen Wiese zu tätigen, hier wäre es bereits 'benutzter Boden'", heißt es weiter aus der Wirtschaftsagentur Burgenland.
Die Geschichte der Zuckerfabrik
Die Zuckerfabrik in Siegendorf wurde von dem aus Bayern stammenden Conrad Patzenhofer, dem vormaligen technischen Leiter der Hirmer Zuckerfabrik, 1853 im damals ungarischen Siegendorf errichtet. Bis 1859 wurde nur Rohzucker, danach auch weißer Zucker erzeugt. Die Zuckerfabrik und auch die dazu gehörenden Rübenanbaubetriebe wurden zu einem bedeutenden Arbeitgeber für die Region um Siegendorf. In der im Zweiten Weltkrieg zeitweise stillgelegten Zuckerfabrik wurde ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet. 1977 wurde die Zuckerfabrik an die Tullner Zuckerfabrik verkauft. Nach der Fusion der beiden Zuckerfabriken Tulln und Bruck im Jahr 1983 wurde die Zuckerfabrik in Siegendorf 1988 stillgelegt und 1992 an den Industriellen Anton Krobath verkauft. Seither beherbergt das Gelände die Gewerbezone Ost (GZO).
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