Soziale Dienste
"Nachbarschaftshilfe Plus" in Hornstein und Müllendorf

- In Müllendorf haben sich bereits einige ehrenamtliche Mitarbeiter gemeldet. Sie bieten den Bürgern künftig kostenlose soziale Dienste.
- Foto: Nachbarschaftshilfe Plus
- hochgeladen von Franz Tscheinig
HORNSTEIN/MÜLLENDORF (ft). Hornstein und Müllendorf nehmen seit dem 12. März 2019 eine soziale Vorreiterrolle im Bezirk Eisenstadt-Umgebung ein: Als die ersten beiden Gemeinden im Bezirk starteten sie an jenem Dienstag das Projekt "Nachbarschaftshilfe Plus", das – großteils kostenlos – soziale Dienste für die Gemeindebürger anbietet.
Soziale Dienste
So werden ab sofort Fahr- und Begleitdienste (zur medizinischen Versorgung, zum Einkauf, zu Behörden), Besuchsdienste (Kartenspielen, plaudern, handarbeiten), Spaziergehdienste, Kinderbetreuung sowie Informationen zu sozialen Themen von ehrenamtlichen Mitarbeitern angeboten. Außerdem gibt es einen Notfalldienst (kostenpflichtig). Die Kosten tragen die Gemeinden, das Land stellt eine Co-Finanzierung zur Verfügung.
"Passt in heutige Zeit"
„Nachbarschaftshilfe Plus hat ein Angebot, das gut in die heutige Zeit passt. Besonders ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, erhalten Unterstützung", erklärt Projektleiterin Astrid Rainer.
Die demographische Entwicklung zeige, dass wir alle eine höhere Lebenserwartung haben und gleichzeitig der Anteil der Älteren an der Gesamtgesellschaft zunimmt. "Wir denken das ist Herausforderung und Chance zugleich. Menschen, denen mit unseren Angeboten geholfen wird, können länger zu Hause in der eigenen Gemeinde leben und auch unsere Ehrenamtlichen sind zufrieden, weil sie einen Teil ihrer Freizeit für eine gute Sache investieren. Das Miteinander in den Gemeinden wird gestärkt. Eine rundum gute Sache“, freut sich Rainer.
4.000 soziale Dienste
Hornstein und Müllendorf sind zwar die ersten Projekt-Gemeinden aus dem Bezirk, aber nicht aus dem Burgenland: 2018 wurden in den bereits acht aktiven Gemeinden aus dem Bezirk Oberpullendorf über 4.000 soziale Dienste geleistet – am meisten wurden Fahr- und Begleitdienste zur medizinischen Versorgung und zum Einkauf sowie Besuchsdienste nachgefragt, heißt es von der Projektleiterin.
"Stütze für ältere Generation"
Hornsteins Ortschef Christoph Wolf hält es für "notwendig, unserer älteren Generation eine Stütze im täglichen Leben bereitzustellen. Unsere Senioren fühlen sich in ihrem eigenen Zuhause sehr wohl, sie wollen in der Gemeinde bleiben und oft nicht in ein Altenwohnheim übersiedeln". Das Projekt solle nach Bedarf für einfache Tätigkeiten genutzt werden, "wenn das familiäre Umfeld nicht besteht", erklärt Wolf. In Hornstein steht Ana Bojovic immer dienstags und donnerstags von 8 bis 10 Uhr im Haus der Generationen persönlich für Anfragen bereit.
Bereits Helfer gefunden
Auch Müllendorfs Bürgermeister Werner Huf zeigt sich erfreut: "Es ist mir wichtig, dass der soziale Zusammenhalt in unserer Gemeinde über Generationen hinweg auch in Zukunft bestehen bleibt. Das Projekt Nachbarschaftshilfe Plus fördert den Zusammenhalt sowie die Integration von Bürgern, die gerade im fortgeschrittenen Alter Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags benötigen. Ich bin stolz darauf, dass sich bereits einige ehrenamtliche Helfer gefunden haben!" Jennifer Bartl steht im Müllendorfer Gemeindeamt dienstags und donnerstags von 8 bis 10 Uhr für Interessierte zur Verfügung.
Mehr Infos auf www.nachbarschaftshilfeplus.at
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