Alle Hauptschulen werden zu „Neue Mittelschulen“
LHStv. Franz Steindl fordert Chancengleichheit mit den Gymnasien
Nach der Präsentation des ÖVP-Bildungsprogramms, das unter anderem den Wegfall der 10-Prozent-Klausel bei den Neuen Mittelschulen vorsieht, hofft die SPÖ Burgenland auf den flächendeckenden Ausbau dieses Modellversuchs.
„Endlich weicht die ÖVP von ihrer bisherigen Blockierschiene auf einen gemeinsamen Weg ab“, so die ers-te Reaktion von LH Hans Niessl auf das ÖVP-Bildungsprogramm. Vor allem über das Abgehen des Koalitionspartners von der 10-Prozent-Sperrklausel bei der Neuen Mittelschule zeigt sich die SPÖ erfreut.
Im Burgenland wird derzeit an 28 von 41 Hauptschulen der Modellversuch Neue Mittelschule durchgeführt. Neun weitere Hauptschulen stehen auf der Warteliste. „Wenn die ÖVP ihren Schwenk ernst nimmt, können im Burgenland bereits ab dem nächsten Schuljahr alle beantragten Schulversuche starten“, sagt SPÖ-Klubobmann Christian Illedits, der nun hofft, dass das Burgenland das erste Bundesland sein wird, in dem die Neue Mittelschule flächendeckend an allen Hauptschulstandorten umgesetzt wird.
Mit einiger Verzögerung – drei Tage nach der Präsentation – kommentierte auch LHStv. Franz Steindl das Bildungsprogramm seiner Partei. „Ich bin damit sehr zufrieden. Wenn es jedoch zum flächendeckenden Ausbau der Neuen Mittelschulen kommt, bin ich für Chancengleichheit. Konkret muss auch für Gymnasien die verpflichtende Klassenschülerhöchstzahl von 25 gelten. Weiters soll an den Gymnasien – ähnlich wie in den Neuen Mittelschulen – Teamteaching angeboten werden können“, so Steindl, der außerdem betont: „Die Erziehungsarbeit muss bei den Eltern bleiben!“
Kritik zum ÖVP-Bildungskonzept kommt von der FPÖ. „Die Gymnasien bleiben auf der Strecke. Zusätzliche Lehrer gibt’s nur für , Neue Mittelschulen‘. Faktisch bedeutet das einen Schritt Richtung Gesamtschule“, meint FPÖ-Bildungssprecherin Ilse Benkö, die die Einführung von Aufnahms-prüfungen in die Gymnasien fordert, um den Leistungsdruck auf die Volksschulen zu erhöhen. Benkö: „Wenn ein Viertel der Zehnjährigen nicht sinnerfassend lesen kann, dann muss der Grund dafür in der Gesamtschule Volksschule zu finden sein.“
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