Spitalsärztedebatte: „Keine Gehaltsverhandlungen ohne Strukturänderung!“

- Gesundheitslandesrat Peter Rezar fordert eine Strukturänderung.
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Streit um Arbeitszeit und Gehälter der Spitalsärzte
Am 25. Februar steht die nächste Verhandlungsrunde zwischen Land und Ärztevertretern auf dem Programm. Thema ist ein neues Arbeitszeitmodell für Spitalsärzte. Wie bereits berichtet, verlangt das neue Arbeitszeitgesetz eine Reduktion der Wochenarbeitszeit bei den Ärzten.
Neue Strukturen bei den Dienstabläufen
Die Tage vor den Verhandlungen waren von einem heftigen Schlagabtausch zwischen Gesundheitslandesrat Peter Rezar und den Ärztevertretern geprägt.
Die Position von Rezar ist klar: „Keine Gehaltsverhandlungen ohne Strukturänderung. Das neue Ärztearbeitszeitgesetz erfordert neue Strukturen bei den Dienstabläufen. Unser erstes Ziel ist es, ein neues Arbeitszeitschema zu finden, das die Betreuung der Patienten verbessert.“
Erst nach Klärung der neuen Struktur soll das Thema Entlohung angegangen werden, wobei man sich bei den Gehaltsverhandlungen an den umgrenzenden Bundesländern orientieren will.
Ärztekammerpräsident: „Es brennt der Hut“
Ärztekammerpräsident Michael Lang spricht von einer „Verzögerungstaktik“ der Politik und warnt: „Es brennt der Hut. Während bei uns im Land noch schön geredet wird, hat man in Wien, Niederösterreich und der Steiermark gehandelt und ein neues Gehaltsschema etabliert. Das Burgenland ist mittlerweile Schlusslicht bei der Bezahlung der Spitalsärzte“, so Lang, der auch die Veröffentlichung von Einkommenszahlen der Spitalsärzte von LR Rezar kritisiert.
Die Einkommen der Spitalsärzte
Demnach liegt das Nettoeinkommen eines fertigen Turnusarztes mit Diensten bei 2.835 Euro, eines Assistenzarztes mit Diensten bei 3.381 Euro, eines Facharztes mit Diensten bei 4.857 Euro und das Gehalt eines Primararztes mit Diensten bei 6.092 Euro.
„Zahlen nicht nachvollziehbar“
Für den Ärztekammerpräsidenten sind diese Zahlen nicht nachvollziehbar und zu hoch gegriffen. „Es handelt sich hier um ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver und man möchte offenbar die Neiddebatte schüren“, so Lang.
Die Reaktion des Gesundheitslandesrates: „Die Ärzte werden aus Steuergeldern bezahlt. Es ist daher auch das Recht der Bevölkerung zu wissen, wie viel die Ärzte tatsächlich verdienen.“
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