Ärger über neue Kurzparkzonen
Seit einigen Wochen gibt es zwischen dem Schloss Esterházy und Kleinhöflein keine Möglichkeit mehr, sein Fahrzeug länger als eineinhalb Stunden kostenfrei abzustellen. Damit haben nicht nur Pendler Probleme.
EISENSTADT (sz). „Wir sind mit dieser Lösung auch nicht glücklich“, meint Günter Bauer, seines Zeichens Verkehrsreferent des Stadtpolizeikommandos. Mit „Lösung“ meint er die Verkehrszeichen, die dort aufgestellt wurden. Denn die beiden Tafeln heben einander praktisch gegenseitig auf.
Und den Beamten in der Polizeiinspektion Rusterstraße, die für dieses Grätzel zuständig ist, rennen derzeit erboste Autolenker die Türen ein, weil sie gestraft wurden, wo man bisher gratis parken durfte, so lange man wollte.
Keine Alternativen angeboten
Eine Frau aus Purbach, die zwei Tage pro Woche im Altenheim St. Martin arbeitet, stellt sich die Frage, was sie währenddessen mit ihrem Auto tun solle: „Ich kann nicht alle eineinhalb Stunden rausrennen, um die Parkuhr weiterzudrehen“, meint sie. Ein Parkplatz in der Spitalsgarage kostet 80 Euro im Monat – für Halbtagsbeschäftigte ein ziemlich großer Brocken.
Alternativen gibt es neben der bereits erwähnten Garage beim Spital und jener beim Schloss keine. „Wir sperren um 6.00 Uhr auf, um diese Zeit fährt noch kein Bus“, erzählte eine Angestellte aus Hornstein, die mit ihrem Auto ebenfalls auf Herbergssuche unterwegs war. Der Ein Euro-Parkplatz am Krautgartenweg ist sicher keine Alternative, bedeutet er doch einen Fußmarsch von fast drei Kilometern.
„Zurück an den Start!“
Für SPÖ-Vizegbm. Günter Kovacs ist die „Lösung Unter- und Oberberg“ schlicht und ergreifend gescheitert: „Hier wird einfach über die Menschen drübergefahren. Die Kommunalsteuer nimmt die Gemeinde zwar gerne, wo die Leute parken können, für die sie entrichtet wird, ist der ÖVP aber ziemlich egal“, ärgert er sich. Die beste Lösung wäre für ihn, „alles wieder umzudrehen“.
Verkehrsreferent Günter Hauer hat letzte Woche die Sicherheitsdirektion von der Situation im Westen der Stadt unterrichtet und vorgeschlagen, sie gemeinsam mit dem Magistrat zu prüfen, um eine geeignetere Lösung zu finden. Seine Kollegen aus der PI Ruster Straße wurden vorläufig angewiesen, aufklärend zu wirken anstatt sofort zu strafen.
Vizebgm. Christian Schmall erfuhr erst durch unseren Anruf davon. „Sollte die Anbringung der Tafeln nicht der Straßenverkehrsordnung entsprechen, werden wir sie natürlich ändern“, so seine erste Reaktion.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.