Empörung über Verkehrserhebung
„Einen solchen Stau gibt‘s nicht einmal zur Festspielzeit“, wunderten sich zahlreiche Autolenker, die kürzlich durch Sankt Margarethen fahren mussten. Die ASFiNAG ließ nämlich hier Erhebungen zur Verlängerung der S31 durchführen.
SANKT MARGARETHEN (sz). „Mein Sohn hatte in der ersten Stunde Schularbeit. Wir sind wegen dieser Pflanzerei zu spät gekommen“, ärgerte sich eine Rusterin am BEZIRKSBLÄTTER-Telefon. Sie sollte nicht die erste sein, die an diesem Tag zu spät zur Schule bzw. in die Arbeit kam. Grund für den Stau war eine Verkehrserhebung im Auftrag der ASFiNAG, bei der die Autolenker in beiden Fahrtrichtungen aufgehalten und nach ihrer Fahrtroute befragt wurden.
Einsicht in Verkehrsflüsse
Die Autos wurden übrigens nicht in Busbuchten oder an den Straßenrand gelotst, sondern mitten auf der Fahrbahn angehalten. „Wir führen hier von 6.00 bis 20.00 Uhr eine Verkehrszählung sowie von 7.00 bis 19.00 Uhr eine Befragung der Autofahrer um zu erfahren, woher die Lenker kommen und wohin sie fahren“, erklärte Michael Klein vom Büro IKK, das die Erhebung durchführte. Diese soll Einsicht in die Verkehrsflüsse geben und helfen, Verkehrsverbindungen optimal zu gestalten.
Von Verkehrsfluss konnte jedoch keine Rede sein, hat man in diesen zwölf Stunden doch laut Klein rund 30% der 7.500 Autos, die täglich durch den Ort fahren, für ein paar Minuten bis zu einer halben Stunde an der Weiterfahrt gehindert. Unterstützt von der Polizei, versteht sich.
Äußerst unsensibel
Die meisten Lenker fanden diese Art der Erhebung – etwas feiner ausgedrückt – äußerst unsensibel. Und auch bei der Polizei kam nicht so richtig Freude an diesem Job auf, zumal es auch eisig kalt war: „Wir mussten Beamte von drei Inspektionen einsetzen, die uns natürlich bei anderen Aufgaben gefehlt haben. Außerdem wurde auch zwei Tage lang auf der L210 und am Güterweg bei Oslip erhoben“, erklärte der stellvertretende Bezirkskommandant Günter Hauer. Die Anhaltung mitten auf der Fahrbahn war den Polizeibeamten vorgegeben. So blieb den wartenden Lenkern wenigstens Zeit, über die geplante Verlängerung der S31 zu diskutieren …
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.