Kindheitstraum wird erfüllt
Der Sport dominiert sein Leben, ohne seine Jungs und den Kampf auf der Matte würde ihm etwas fehlen. Ab 1. Feber tritt Mario Schindler nun das Amt des Nationaltrainers für Österreichs Ringernachwuchs an.
MÖRBISCH (MF). Mario Schindler, geboren am 9. Juli 1973, trainierte bereits im zarten Alter von sieben Jahren auf der Matte – motiviert von Vater Michael und Onkel Martin, die ihn zum Ringen brachten.
Unter den Fittichen von Olympiateilnehmer Hans Kiss bestritt Mario für den URC Eisenstadt bereits im Feber 1981 seinen ers-ten Wettkampf – und gewann in seiner Gewichtsklasse gleich Silber. Im Laufe der nächsten Jahre räumte der im Ort liebevoll „Amigo-Bua“ Genannte bei Landesmeisterschaften zahlreiche Siege ab und durfte über drei nationale Nachwuchstitel im griechisch-römischen Stil jubeln.
Auch international gelangen dem damaligen Gymnasiasten beachtliche Erfolge, ehe ihn im Juni 1989 kurz nach der Einberufung in den Nachwuchs-Nationalkader ein Arbeitsunfall zu einer mehrjährigen Karriere-Pause zwang.
Comeback mit 20
„Meine Kritiker besiegelten das Ende meiner Laufbahn, doch ich habe härter denn je an meinem Comeback gearbeitet“, erzählt der Justizwachebeamte mit Stolz. Als knapp 20-Jähriger rang er im April 1993 wieder um den Ö-Juniorentitel und schaffte mit Bronze seine letzte nationale Medaille. In seiner aktiven Zeit als Ringer hatte der Ehrgeizling große Ziele:
„Ich träumte immer von einer WM- oder Olympiateilnahme, wollte einmal im Leben bei so einem Großereignis dabei sein.“
Da ihm dieses Ziel verwehrt blieb, wollte er als Trainer sein Wissen und Können weitergeben, um den Ringernachwuchs für höhere Aufgaben vorzubereiten. Kaum 17 Jahre alt wechselte er vom Ringerdress ins Trainerlager und ist seit nunmehr 20 Jahren als Erfolgscoach beim URC Mörbisch mitunter bis zu sechs Tagen in der Woche im Einsatz.
Neben drei bis fünf Trainingseinheiten mit seinen Nationalkader-Ringern Marc Bock, Stefan Toth, Kevin Frank, Stefan Schwital und Niklas Dravits betreut der heute 36-Jährige auch 65 Mörbischer Volksschul-Kids im Rahmen des Bewegungsprojektes „Urfit“. Und als Draufgabe gibt‘s noch in der Hauptschule Rust eine wöchentliche Trainingseinheit unter dem Motto „Ringen als Selbstverteidigung“.
Amtsantritt am 1. Feber
Wenn Mario Schindler nicht gerade mit dem URC Mörbisch bei Wettkämpfen engagiert ist, gehört der Sonntag ausschließlich seinem Dreimäderlhaus. Gattin Verena und die Töchter Victoria (13) und Renee (9) hat er ebenfalls mit dem „Ringer-Bazillus“ infiziert. Seine ältere Tochter ist bereits vierfache österreichische Meisterin und „hat das Zeug, eine ganz Große zu werden“, so der stolze Papa.
2008 war der URCM-Trainer sporadisch für den ÖRSV als Wettkampfbetreuer bei internationalen Turnieren im Einsatz. Anfang Dezember erhielt der unermüdliche Ringer-Pionier das tolle Angebot, ab 1. Feber 2010 den Ringernachwuchs des Nationalteams zu coachen. „Natürlich hoffe ich auf einen verständnisvollen Arbeitgeber, der es mir ermöglicht, Job und Sport miteinander zu koordinieren“, sieht der zweifache Familienvater eine große Chance, sich einen Kindheitstraum zu erfüllen.
Europameisterschaft und WM stehen vor der Tür
Im Juni und Juli warten mit EM und WM zwei Highlights auf den neuen Coach, der ein hoch gestecktes Ziel vor Augen hat: „Drei bis fünf meiner zwanzig Athleten sollten sich für die heurigen Top-Events qualifizieren, und außerdem spekuliere ich mit mindes-tens einem Top Ten-Platz.“
Mario Schindler geht topmotiviert an die neue Aufgabe heran und hofft, dass er schon heuer mit einigen seiner Jungs die EM- und WM-Teilnahme realisieren kann.
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