Schnellstraße von Eisenstadt bis hinter Schützen ist gestorben
Nach dem Rückzug der ASFiNAG aus dem Projekt „Umfahrung Schützen“, das eine Verlängerung der S31 in Richtung Neusiedl am See dargestellt hätte, wird nun das Land die Umfahrung als zweispurige Landesstraße bauen, kündigte LH Hans Niessl an.
TRAUSDORF/OSLIP/SCHÜTZEN/DONNERSKIRCHEN/PURBACH/BREITENBRUNN (sz). Der Landeshauptmann und Straßenbaulandesrat Helmut Bieler haben am Freitag gemeinsam mit den Bürgermeistern der Anrainergemeinden und Vetretern der Bürgerinitiativen einen Notariatsakt zur S31 unterzeichnet. „Damit geben wir den Gemeinden und der gesamten Bevölkerung die Sicherheit, dass eine Weiterführung der S31 ab Eisenstadt Ost nicht in Frage kommt“, so Niessl.
Die Gründe gegen den Weiterbau liegen für ihn auf der Hand: Das Gebiet ist UNESCO-Welterbe, Nationalpark, Natura 2000-Gebiet, Landschaftsschutz- und Ramsar-Gebiet sowie Biosphärenreservat. Daher sei ein Weiterbau der S31 nicht angebracht. Einen diesbezüglichen Beschluss der Landesregierung gibt es bereits seit dem 9. Dezember 2009.
Das Land Burgenland wird die kleinräumige Umfahrung Schützen am Gebirge als zweispurige Landesstraße errichten, der Baubeginn ist noch für heuer geplant. Das Straßenstück wird rund 4,8 Kilometer lang sein und neben der Entlastung von Schützen auch die Verkehrssicherheit erhöhen – besonders bei der Osliper Bahnkreuzung, an der es immer wieder zu Unfällen kommt.
„Die Diskussion über eine Weiterführung der S31 nach Neusiedl ist durch die Unterzeichnung des Notariatsaktes und der Umsetzung der Umfahrung Schützen durch das Land nun endgültig vom Tisch. Das Welterbe der UNESCO bleibt gesichert. Damit haben wir die Wünsche der Bevölkerung umgesetzt – das haben wir versprochen und das halten wir auch“, so LR Helmut Bieler.
Anrainergemeinden und Bürgerinitiativen können mit dieser Lösung leben. Letztere ernteten nicht nur von Hans Niessl Lob für ihr Engagement. Grete Krojer sprach in einer ersten Reaktion von einem Riesenerfolg für die Bürgerinitiativen und die Grünen: „Hans Niessl hat den Willen der Bevölkerung zur Kenntnis genommen. Aber nicht, weil ihm die Unsinnigkeit der S31 von selbst eingeleuchtet ist, sondern weil er durch den Rückzug der ASFiNAG ohnehin vor vollendete Tatsachen gestellt wurde.“
LHStv. Franz Steindl hofft, dass es sich „nicht um einen Wahlkampfgag handelt und die Umfahrung jetzt schnell gebaut wird.“
Für die Initiative "Pro Region Eisenstadt – Stopp S31" sind jetzt nur noch drei Punkte offen, auf die man ein wachsames Auge haben wird:
1.) Der Lückenschluss mit einer Hochleistungsstrasse von Eisenstadt nach
Neusiedl steht nach wie vor im Burgenländischen Verkehrskonzept.
Dies kann und muss vom Landtag sofort geändert und somit als
langfristiges Ziel herausgenommen werden!
2.) Die Verlängerung der S31 ist im Bundesstrassengesetz festgelegt. Eine
Herausnahme muss vom Land Burgenland beantragt und vorangetrieben
werden!
3.) Was bis anhin sträflich vernachlässigt wurde, muss jetzt nachgeholt
werden: Die strategische Umweltprüfung – und zwar nicht nur für
Schützen, sondern für die ganze Region Westufer Neusiedlersee – muss
jetzt erfolgen.
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