Skater-Protest in Eisenstadt
Eisenstadts Skater haben genug. Nachdem es den Stadtverantwortlichen bis heute nicht gelungen ist, den zugesagten Skaterpark zu errichten, findet am 20. Feber eine Protestkundgebung statt.
EISENSTADT (uch). „Unter den momentanen Bedingungen kann man einfach nicht skaten. Da ist es den Verantwortlichen wohl lieber, die Jugend besäuft sich im Park oder sitzt deppert vor dem Fernseher“, sagt ein frustrierter Sebastian Binder. Der 21-Jährige weiß, wovon er spricht, zählt er doch zu den Skaterstars in Europa und ist sogar auf den Titelseiten angesagter Skateboard-Fachmagazine zu finden. Fachgeschäfte in ganz Österreich reißen sich darum ihn zu sponsern. Nur in Eisenstadt schaut die Skater-Welt ein wenig anders aus. Seit Jahren kämpfen die Jugendlichen um eine entsprechende Anlage – mit unterschiedlichem Erfolg.
Skaterplatz-Stationen: Vom Allsport- zum Jugendzentrum
Recht zufriedenstellend war noch der Skaterplatz auf der Fläche des Eislaufplatzes im Allsportzent-rum. Unter dubiosen Umstände wurde man nach zehn Jahren delogiert. Das Ausweichareal gleich nebenan war für die Skater inakzeptabel: viel zu klein und zu gefährlich. Die nächste Station war der Asphaltplatz der Hauptschule Rosental, die ebenfalls nur von kurze Dauer war. Danach wurden die Rampen wieder beim Allsportzentrum aufgestellt, wo sie schließlich verrotteten. Das vorerst letzte und gleichzeitig traurigste Kapitel in Eisenstadts unrühmlicher Skater-Geschichte spielte sich beim Jugendzentrum ab, wo ein bereits betonierter und den Skatern zugesicherter Platz nach Anrainerbeschwerden schließlich als doch nicht geeignet erschien.
Druck auf die Verantwortlichen
Nun haben die Skater die Schnauze voll: Um Druck auf die Verantwortlichen auszuüben, findet am 20. Feber in der Pannonischen Tafel Eisenstadt (Haydngasse 10) eine Solidaritätsfeier statt. Ge-plant ist dabei eine Videopräsentation des Skatervereins Eisenstadt, eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Stadt, Medienleuten und Menschen aus der Jugendarbeit. Als weitere Aktion ist am 30. April eine Unterschriftensammlung in der Eisenstädter Fußgängerzone geplant.
Allerdings muss es dazu vielleicht nicht kommen. Laut einer Presseinformation aus dem Rathaus soll bereits ein Platz für eine neue Skateranlage feststehen – und zwar neben der geplanten HTL-Flughalle.
„Bei der Entstehung des neuen Platzes werden selbstverständlich Jugendliche aus der Eisenstädter Skater-Szene miteinbezogen. Es soll ein optimales Umfeld für die jungen Sportler entstehen“, berichtet Gemeindejugendreferent Istavn Deli. In den nächsten Tagen solle es zu einem Treffen mit allen Beteiligten kommen.
Vorsichtig positiv wird diese Ankündigung von den Skatern bewertet. „Es stimmt, dass wir zu Gesprächen eingeladen wurden, aber aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit bleiben wir skeptisch. So handelt es sich vorerst nur um den Platz, für die Rampen fehlt noch das Geld“, sagt ein Sprecher der Skater-Bewegung und versichert: „Die Protestkundgebung findet auf jeden Fall statt!“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.