Unsere Kommissare auf vier Pfoten
Die Kollegen von Kommissar Rex sind zwar Beamte, haben aber kein fixes Pensionsantrittsalter. Dafür aber eine Dienstwohnung bei ihrem menschlichen Kollegen, die ihnen bis zum Lebensende zusteht. Ihre Dienststelle ist die Polizeiinspektion Wulkaprodersdorf.
WULKAPRODERSDORF (sz). Seit 34 Jahren ist Gruppeninspektor Wolfgang Schimatovich Hundeführer bei der Polizei. Die dreieinhalbjährige Belgische Schäferhündin Eliz ist sein bereits sechster vierbeiniger „Rund um die Uhr-Begleiter“.
Diensthunde sind hierzulande außerdem in Frauenkirchen, Bernstein und Königsdorf stationiert. „Die Arbeit der Diensthundestaffel ist so eingeteilt, dass innerhalb einer Stunde ein dienstfähiger Hund an jedem Ort im Burgenland im Einsatz sein kann“, erklärt uns Schimatovich die Theorie.
Partner fürs Leben
Die Praxis interessiert uns natürlich viel mehr. Die Frage nach dem Pensionsantritt etwa. „Ein Diensthund bekommt sein Gnadenbrot beim Hundeführer, wo er auch wohnt. Tiere mit dieser Ausbildung gelten als Waffe und dürfen nicht an Private abgegeben werden“, erfahren wir zum Beispiel.
Zu Beginn der Partnerschaft ist der Inspektor mit der kalten Schnauze ein acht bis zwölf Wochen alter Welpe.
Die Vorausbildung findet im Burgenland statt, im Alter von 18 Monaten bis zwei Jahren folgt die Grundausbildung in Wien. Erst nach mehreren kommissionellen Prüfungen ist das Tier einsatzfähig und kann bei besonderer Eignung auch noch Spezialausbildungen absolvieren. Tägliche gemeinsame Arbeit gehört für beide Partner zur Selbstverständlichkeit.
Präsenz bringt schöne Erfolge
Der Polizeialltag beschert Hund und Herrl Fußstreifen im innerstädtischen Bereich ebenso wie in Parks und Einkaufszentren, auf Parkplätzen von Badeanlagen und in Wochenendsiedlungen. Dazu kommen Suchaktionen, Anlassfälle für den Sachbereich (Eliz ist übrigens Suchtmittel-Spezialistin), Veranstaltungsüberwachungen und Alarmauslösungen bei Nacht.
„Die vielen Fußstreifen bringen sehr gute Erfolge“, weiß der Hundeführer zu berichten. Der Fund von elf Kilo Heroin, das in einem Pkw versteckt war, war der bisher größte.
Abschied tut immer weh
Auf die Frage nach weniger schönen Erlebnissen in den letzten 34 Jahren kommt ein spontanes „Wenn dein Hund stirbt.“ Und dann war da auch noch die Szene, als einer seiner vierbeinigen Kollegen bei Nacht auf einem Firmengelände in eine mit Eisenstangen gespickte Grube gefallen ist und beinahe aufgespießt worden wäre.
Als Hundeführer ist man übrigens für alles zuständig, was mit Hunden zu tun hat. Dazu gehören z.B. Einsätze, bei denen bissige Hunde in Verwahrung genommen werden müssen.
Zur Sache
Diensthundestaffel
Sieben Hunde und ihre Führer sind in der PI Wulkaprodersdorf stationiert. Sie sind primär für die Bezirke Eisenstadt und Mattersburg zuständig, werden aber auch vom Landeskriminalamt für Einsätze in anderen Bundesländern angefordert.
Alle eingesetzten Tiere sind als Schutz-, Stöber- und Fährtenhunde ausgebildet, vier sind Spezialisten für Suchtmittel, je einer kann auch als Leichen- und Blutspuraufspürer bzw. als Brandmittelspürhund verwendet werden.
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