Unternehmen blicken positiv in die Zukunft

- Freuen sich über eine boomende Wirtschaft: WK-Präsident Peter Nemeth und WK-Experte Christoph Schneider
- hochgeladen von Christian Uchann
Laut einer Umfrage sind Burgenlands Unternehmer so optimistisch wie seit sechs Jahren nicht.
EISENSTADT. Christoph Schneider, Leiter der Wirtschaftspolitik der Wirtschaftskammer Österreich, bringt es auf den Punkt: „Der Aufschwung im Burgenland festigt sich, und die Unternehmer werden optimistischer."
154 Unternehmen befragt
Diese Erkenntnis hat der Experte aus den Ergebnissen des Wirtschaftsbarometers gewonnen. Dabei handelt es sich um die größte Umfrage der gewerblichen Wirtschaft mit mehr als 3.500 beteiligten Unternehmen österreichweit. Im Burgenland haben insgesamt 154 Unternehmen über ihre Erwartungen für die kommenden zwölf Monate Auskunft gegeben.
Neuinvestitionen
40 Prozent der burgenländischen Unternehmen erwarten sich einen Anstieg der Auftragslage, rund die Hälfte rechnen mit einer gleichbleibenden Entwicklung.
Auch bei den Investitionen sind die Unternehmen positiv gestimmt. Laut Schneider besonders erfreulich: 41 Prozent planen Neuinvestitionen. Auffällig ist jedoch, dass nur zehn Prozent ihre Neuinvestitionen mit Digitalisierung und Innovation begründen, während im Österreich-Durchschnitt 63 Prozent dies als Grund angeben.
Auch im Bereich der Beschäftigung fällt der Ausblick optimistisch aus. So plant rund ein Drittel der burgenländischen Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten eine Personalaufstockung.
Wunschliste der Unternehmen
„Wir haben die beste Stimmung seit sechs Jahren – auch österreichweit“, so Schneider, der es auch für möglich hält, dass das Wirtschaftswachstum von über zwei Prozent einige Zeit anhält. Allerdings müssten die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Auch dazu wurden die Unternehmen befragt. Auf der Prioritätenliste ganz oben stehen die Forderungen nach Senkung der Lohnnebenkosten und der Steuer- und Abgabenquote, Bürokratieabbau, Bildungsreform, Sicherung von Fachkräften und Arbeitszeitflexibilisierung.
„Vor der Nationalratswahl haben alle wahlwerbenden Gruppen festgestellt, dass man etwas gegen die hohe Steuerbelastung und die hohe Abgabenquote tun muss. Deshalb könnte man eigentlich guten Mutes sein, dass das auch in der nächsten Regierung verwirklicht wird.“
Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth zeigt sich vorsichtig optimistisch: „Vor der Nationalratswahl haben alle wahlwerbenden Gruppen festgestellt, dass man etwas gegen die hohe Steuerbelastung und die hohe Abgabenquote tun muss. Deshalb könnte man eigentlich guten Mutes sein, dass das auch in der nächsten Regierung verwirklicht wird.“ Lob gibt es von Nemeth für die Zusammenarbeit auf Landesebene – etwa beim Standortdialog, bei der Optimierung der Lehre oder beim Bürokratieabbau. „Dort, wo wir mit dem Land zusammenarbeiten können, sind wir auf einem guten Weg. So haben wir bei den Betriebsanlagengenehmigungen wahrscheinlich die kürzeste Verfahrensdauer in ganz Österreich.“
„Man wächst nicht mehr automatisch mit, nur weil die anderen wachsen.“
Über ein hohes Wirtschaftswachstum dürfen sich auch unsere Nachbarstaaten Ungarn, Slowakei und Slowenien freuen. Die Wachstumsraten liegen zwischen 3,5 und 5 Prozent. „Davon profitiert auch die burgenländische Wirtschaft“, sagt Schneider. Allerdings muss dafür auch etwas getan werden. „Man wächst nicht mehr automatisch mit, nur weil die anderen wachsen. Das Burgenland muss sich sehr stark nach außen orientieren und aktiv Integration und Vernetzung verfolgen“, rät der Experte.
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