Nach UVP-Verhandlung
Bürger kämpfen weiter gegen geplante Donaubrücken-Variante

Bis 2027 sollte die neue Donaubrücke stehen. Sonst werde – zumindest temporär – keine Donau-Querung in Mauthausen mehr möglich sein. | Foto: BezirksRundSchau Perg
  • Bis 2027 sollte die neue Donaubrücke stehen. Sonst werde – zumindest temporär – keine Donau-Querung in Mauthausen mehr möglich sein.
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Die Verkehrslandesräte Günther Steinkellner (OÖ) und Udo Landbauer (NÖ) freuen sich über den "nächsten Meilenstein" bei der Planung der neuen Donaubrücke Mauthausen. Die UVP-Verhandlung fand von 2. bis 8. November statt, nun folgt das Warten auf auf den Bescheid. Die Gegner der geplanten Donaubrücken-Variante melden sich erneut zu Wort.

REGION ENNS. REGION ENNS, MAUTHAUSEN. Die Verkehrslandesräte Günther Steinkellner (OÖ) und Udo Landbauer (NÖ) freuen sich über den "nächsten Meilenstein" bei der Planung der neuen Donaubrücke Mauthausen. Die Umweltverträglichkeitsprüfungs (UVP)-Verhandlung fand von 2. bis 8. November statt, nun folgt das Warten auf den Bescheid. Die Gegner der geplanten Brückenvariante sind nicht zufrieden.

"Warten den Bescheid ab"

In die Presseaussendung der beiden Landesräte haben sich laut Herbert Pühringer, Verkehrsinitiative Pro Ennsdorf-Pyburg-Windpassing, einige Fehlmeldungen eingeschlichen: "Zu keinem Zeitpunkt wurden alle Fragen und Stellungnahmen der Initiativen bei der mündlichen Verhandlung beantwortet. Die Feststellung von Herrn Landbauer, ‚Es geht um einen besseren und schnelleren Verkehr, weniger Lärm- und Umweltbelastung‘, ist aus Sicht von Pro Ennsdorf-Pyburg-Windpassing nicht nachvollziehbar." Pühringer stellt fest, dass durch den Bau der Straße sowohl Lärm- als auch Umweltbelastungen erhöht werden, was die Sachverständigen bestätigten. "Wir, die Bürgerinitiativen, werden den Bescheid der UVP-Behörden abwarten. Sollte der positiv sein, werden wir den nächsten Meilenstein setzen."

"Einwände abgeschmettert"

Auch Ludwig Riedl von der Bürgerinitiative "Verkehr 4.0" war vor Ort: "Die öffentliche Verhandlung wurde von der zuständigen Behörde für fünf Tage im VAZ St. Pölten angesetzt, obwohl explizit im Gesetz eine Verhandlung ,an Ort und Stelle' gefordert wird." Die Vertreter der Wirtschaft sprachen sich für eine rasche Umsetzung des Projekts aus. Neben Privaten, Bürgerinitiativen und Gemeinden kamen auch Umweltanwälte von OÖ und NÖ zu Wort. Diese ließen laut Riedl, belegt mit Gesetzes-Zitaten und Gutachten, keines der zahlreichen UVP-Kapitel ungeschoren. Ihre Einwände seien meist aber als "nicht relevant" oder "nicht Teil des Projektes" abgeschmettert worden.

"Hohe Politik" muss handeln

"Wenn ein Landesrat von weniger Lärm- und Umweltbelastung spricht, kann man nur von einer Verleugnung der Realität sprechen, da diesbezüglich in den Unterlagen nichts zu finden ist", so Riedl. Es sei an der Zeit, dass sich die "hohe Politik realistischer Weise" damit beschäftigt, wie sie so rasch wie möglich die bestehende "desolate" Brücke durch eine moderne ersetzt, die den Ansprüchen des Verkehrs entspricht. "Das Zeitfenster dafür schließt sich spätestens Ende 2024. Versäumt man es, wird es mit Ende 2027 keine Donau-Querung bei Mauthausen mehr geben", so Riedl.

Verkehrswende.at vor Ort

Neben Verkehr 4.0 und Pro Ennsdorf-Pyburg-Windpassing machte sich auch Dieter Schmidradler von verkehrswende.at ein Bild von der Verhandlung. Er informiert: "Anstelle der zeitgemäßen Ertüchtigung einer Bestandsbrücke sollen im Grenzgebiet zwischen Ober- und Niederösterreich gleich zwei unmittelbar benachbarte Donaubrücken ein ökologisch wertvolles Augebiet zerschneiden und laut vorgelegter Prognosemodelle in der betroffenen Region für weitaus mehr Straßenverkehr als bisher sorgen."

"Risiko einer koronaren Erkrankung erhöht"

Die am UVP-Verfahren Donaubrücke Mauthausen beteiligte Umweltorganisation Verkehrswende.at deckte nun anhand der Projektunterlagen auf, dass ein Teil der vom Projekt betroffenen Bevölkerung "bereits unter Beibehaltung der Bestandssituation von einem mit bis zu 17 Prozent erhöhtem Risiko betroffen sein wird, verkehrslärmbedingt eine koronare Herzkrankheit zu erleiden und möglicherweise daran zu sterben." Eine plangemäße Umsetzung würde laut verkehrswende.at bedeuten, im betroffenen Gebiet die Gesundheit und das Leben von Menschen aufs Spiel zu setzen.

Donauuferbahn in Betracht ziehen

"Statt Menschen und noch mehr Flächen dem Straßenbau zu opfern und die Region und unser Land mit noch mehr Autos zu fluten, gilt es nun, die uns alle betreffenden massiven Schäden durch den motorisierten Straßenverkehr wirkungsvoll einzudämmen: durch angemessene Temporeduktion in den Siedlungsgebieten, durch den weiteren Ausbau des öffentlichen Mobilitätsangebots sowie durch Attraktivierung des Rad- und Fußwegenetzes... und zu guter Letzt auch durch unsere ganz persönliche Entscheidung, wie wir mobil sein wollen. Auch erscheint es zur Verkehrsentlastung im betoffenen Gebiet dringend geboten, die Wiederherstellung einer durchgängigen Donauuferbahn nun doch ernsthaft in Betracht zu ziehen", sagt Schmidradler.

"Nächster Meilenstein" – UVP-Verhandlung abgeschlossen
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