Seit 76 Jahren Imker
ST.MARIEN-NIEDERNEUKIRCHEN (red). Der Obmann des Imkervereins St. Marien-Niederneukirchen Alois Karan überreichte dem ältesten Vereinsmitglied Ignaz Mayr zum 90. Geburtstag ein Bienenbuch, eine Bienenwachskerze und passend zur heurigen Saison einen leeren Honigtopf. Ignaz Mayr hat im Alter von 14 Jahren, also im Jahr 1938 am „Mayr zu Buche“-Gut sein erstes Bienenvolk von einem anderen Imker gekauft und mit einem dafür extra ausgeliehenen Fahrrad einige Kilometer nach Hause transportiert. Er hat auch darüber berichtet, dass er sich alle Imker- Werkzeuge und Hilfsmittel erst im Laufe der Zeit mühsam erwerben musste und die Unterstützung durch andere Imker - offensichtlich aus Angst vor einem potentiellen Konkurrenten - gering gewesen ist.
Auch das Fortbildungsangebot war im Gegensatz zu heute äußerst dürftig und der für die Wintereinfütterung der Bienen notwendige Zucker war teure Mangelware. Stolz betont der Jubilar, dass er bei seinem Einrücken zum Kriegsdienst im Jahr 1943 bereits 12 Bienenstöcke betreut hat, die allerdings- bis auf einen - die Jahre bis zu seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft nicht überlebt haben.
Trotz der vielen Arbeit am Bauernhof gelang auch der „Wiederaufbau“ bei den Bienen und er engagierte sich ab 1952 beim -nach den Kriegswirren wiederbelebten- Imkerverein Niederneukirchen. Auch nach der Übernahme der Bienen durch den Sohn Josef vor mehreren Jahren half er bei verschiedenen Arbeiten bei den Bienen und bei der Honigernte tatkräftig mit. Auch studiert er nach wie vor die imkerliche Fachzeitschrift. Da auch seine Enkelin im Ort Bienenvölker betreut und Mitglied im Imkerverein ist, gibt es familienintern nach wie vor viel Gesprächsstoff über Bienen und deren heutige Lebensbedingungen. Am „Mayr zu Buche“-Gut finden die Bienen dank der seit mehr als einem Jahrzehnt angebauten Gurken und Kürbisse und der Blühflächen sehr gute Bedingungen vor. Die Bienen ihrerseits sorgen durch optimale Bestäubung für einen guten Fruchtansatz bei den landwirtschaftlichen Kulturen. Dies nährt beim Jubilar die Hoffnung, dass auch der Urenkel die Imkertradition fortsetzt.Vielleicht ist das nach einer allgemein sehr bescheidenen Honigernte in diesem Jahr ein positiver Ausblick für die Gratulanten aus dem etwas über dreißig Mitglieder zählenden Imkerein St.Marien-Niederneukirchen.
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