Am Barbaratag ·

Gedicht von Josef Guggenmos

Geh in den Garten
Am Barbaratag
Gehe zum kahlen
Kirschbaum und sag:

Kurz ist der Tag
Grau ist die Zeit.
Der Winter beginnt,
der Frühling ist weit.

Doch in drei Wochen,
da wird es geschehen:
Wir feiern ein Fest,
wie der Frühling so schön.

Baum, einen Zweig
Gib Du mir von dir,
ist er auch kahl,
ich nehm ihn mit mir.

Und er wird blühen
In selber Pracht
Mitten im Winter
In der heiligen Nacht.

Bild 1: Blühender Barbarazweig – Quelle: wikimedia.de · Bild 2: Barbarazeig – Quelle: ndr.de

In einer Zeit, wie dem Winter, in der das Grün der Natur eher spärlich ist wird das Grün der Natur ins Haus geholt und dies schon seit alters her. Solche Traditionen entsprangen aus einer Mischung aus alten Riten, Aberglauben und Heiligenverehrung. Der 4. Dezember ist der ‚Barbara-Tag’, nach der Legende der ‚Heiligen Barbara’, die gefangen gehalten wurde, nachdem sie zum christlichen Glauben gefunden hatte. Sie und der blühende Zweig standen im Mittelpunkt dieser Legende, woraus sich eine Tradition entwickelte, Zweige von Obstbäumen an eben diesem Barbaratag abzuschneiden und sie in der heimischen Stube in die Vase zu stellen, auf das sie am ‚Christag’ erblühen soll. Dieses Zeichen des Blühens galt als Glücks-Omen für das nächste Jahr, wobei sich das ‚Glück’ regional sehr unterschiedlich zeigte. Im ländlichen Raum galt es auf Hinweis auf eine kommende gute Ernte, für junge Mädchen stand eine ersehnte Verbindung ins Haus oder welche Wünsche auch immer damit verbunden waren, bis hin zum Lottoglück. Solche Traditionen gab es bereits im Altertum, so berichtete der römische Historiker Plinius im Jahr 77 n. Chr. über Kelten-Kulte mit der Eichenmistel: "Die Druiden… halten nichts für heiliger als Mistel und den Baum, auf dem sie wächst, wenn es eine Steineiche ist. … Denn alles, was daraus hervor wächst, halten sie für vom Himmel gesandt und für ein Zeichen, dass der Baum von Gott selbst erwählt worden sei. Die Mistel ist jedoch ziemlich selten zu finden, und wenn sie gefunden wird, so wird sie mit großer Feierlichkeit geerntet. … Sie nennen sie in ihrer Sprache, ‚Allheilmittel’ … Sie glauben, dass durch Mistelabsud jegliches unfruchtbare Tier fruchtbar werde und dass er ein Gegengift gegen alle Gifte sei." Auch die Römer verschenkten zum Jahresbeginn unter anderem Lorbeerzweige. Bis in den Volksmund hat diese Tradition Eingang gefunden, in der Redensart: „auf einen grünen Zweig kommen" finden wir dies Brauchtum wieder.

Überlieferungen, welchen Ursprung auch immer sie haben, wurden und werden bis heute immer mit dem Glauben verbunden, oft werden sie zu einer Säule des Glaubens erklärt, doch sollten sie, eben weil sie ‚nur’ Traditionen sind immer wieder auf den Prüfstand der Zeit gebracht werden.

Da der Barbarazweig im Wohnzimmer weder die Natur besonders schädigt, noch die Menschen in ihrer Entwicklung hemmt, so kann eine solche Tradition gepflegt werden und darum wünsche ich jedem blühende Zeichen des Glücks.
Angehängte Grafiken

Achtung: Dieses Foto ist nicht von mir sondern von Internet siehe Quelle.
Ich hoffe ich bekomme keine Schwierigkeiten.

Lieben Gruß Renate

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