100 Jahre Clemens Holzmeister‘ Kirche
Batschunser Pfarrkirche kunst- und architekturhistorischer Meilenstein
Meilensteine werden gelegt oder gesetzt und gelten, meist erst rückblickend betrachtet, als Wendepunkt einer Epoche
Der Kirchenbau war jahrhundertelang, zumindest in reichen Städten und Bischofssitzen, geprägt von prunkvoll errichteten (Gotik, Barock, Renaissance) und ausgestatteten Gotteshäusern. Es stand immer das „Haus Gottes“ im Mittelpunkt, nicht der Mensch. Ärmere Gemeinden bauten aber auch schon früher eher schlichte Kirchen, doch entsprach es nicht ganz dem Selbstverständnis der „Kirche“ Gottes.
1921 bis 1923 wurde nach den Plänen des Architekten Clemens Holzmeister eine Kirche in Batschuns erbaut, welche 1932 zur Pfarrkirche erhoben wurde und rückblickend einen Wendepunkt im Kirchenbau darstellt.
Meilenstein
Clemens Holzmeister errichtete in der Zwischenkriegszeit unter schwierigsten Bedingungen in enger Zusammenarbeit mit Albert Drexel (Bauherrenvertreter) diese besondere Kirche. Sie gilt heute kunst- und architekturhistorisch als Meilenstein einer beginnenden Moderne, die damals durch Züge einer „Neuen Sachlichkeit“ und durch Elemente eines subtilen „Expressionismus“ geprägt wurde. In diesem Sinn ist dieser Bau – Holzmeisters erste Kirche – bahnbrechend für viele kirchliche Neubauten der Zwischenkriegszeit in Europa, vorwiegend im deutschsprachigen Raum.
Die kleine Pfarrgemeinde von Batschuns ist sich ihres Juwels, welches architektonisch und geschichtlich viel zu erzählen hat, bewusst und möchte es der Bevölkerung näher bringen.
Dazu hat sich ein neunköpfiges Kernteam, bestehend aus Beate Büsel, Andreas Postner, Josef Mathis, Hubert Feurstein, Christian Kopf, Erich Längle, Helmut Eiter, Jakob Geier und Sandra Friedle, fünf Monate intensiv mit der Frage beschäftigte, was zum 100 Jahr Jubiläum passend umgesetzt werden kann. Entstanden ist mit den Schwerpunkten „Clemens Holzmeister“ (Architektur), „Kirchenpatron Johannes der Täufer“ (aus dem Judentum, christlicher Heiliger und ein Prophet im Islam) und „Liturgie & Soziales“ der Pfarrgemeinde ein gemeindeübergreifendes, aufklärendes, sensibles und spannendes Jahresprogramm.
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