Johann Teufel
Ein Beruf in Stein gemeißelt
Johann Teufel führt mit seinen erst 26 Jahren einen Steinmetz-Meisterbetrieb in Floridsdorf.
WIEN/FLORIDSDORF. Johann Teufel hatte während seiner Schulzeit vermutlich einen der ungewöhnlichsten Nebenjobs: Er hat seinen Vater Hans Teufel unterstützt, der in Stammersdorf einen Steinmetz-Meisterbetrieb hatte. „Als Kind möchte man halt das machen, was der Papa tut“, erinnert er sich. Der 26-Jährige hat das Unternehmen 2019 übernommen. Nebenbei ist er auch Bestatter. Aber im Bausteinmetzbereich gibt es selten Anlass, traurig zu sein. „Außer, wenn jemand seine Küchenplatte nicht rechtzeitig bekommt“, scherzt Teufel.
Sein Vater Hans Teufel, der mittlerweile verstorben ist, hat den Betrieb 1954 gegründet. „Mein Vater war damals einer der jüngsten Steinmetzmeister. Er hat seinen Fokus überwiegend auf Grabmalgestaltung gelegt“, erzählt Teufel. Als Steinmetz kümmert man sich um viele Bereiche: Grabdenkmäler, Stufenanlagen, Küchenarbeitsplatten, Steinbodenbeläge oder auch um Fassadenbekleidungen mittels Naturstein.
Standhaftes Material
Teufel arbeitet sehr viel mit heimischen Natursteinen. „Der Trend bei den Kunden geht weiter in diese Richtung, da sie eine gewisse Sicherheit haben, wenn die Produktion in Österreich abläuft. Außerdem müssen Natursteine den klimatischen Bedingungen entsprechen“, verrät der Unternehmer. Steine aus dem Waldviertel sind etwa den Frost und das hiesige Klima gewohnt. „Deshalb kann man davon ausgehen, dass die Steine im Außenbereich keine Probleme machen werden.“
Unter diese etwaigen Probleme fallen zum Beispiel Materialschäden, Fehlstellen oder Risse, die durch den Frost-Tau-Wechsel entstehen. „Bei der Auswahl beraten wir unsere Kunden dahingehend. Sie sollen schließlich langfristig glücklich und zufrieden sein." Der Individualität sind in diesem Bereich keine Grenzen gesetzt. Dementsprechend variiert der Preis. „Die schönsten Projekte sind immer wieder einmal Grabsteine oder Grabdenkmäler aus heimischen Materialien, über die man sich am Ende freut“, erzählt Teufel.
Meist sind das auch Projekte, bei denen viel Vorarbeit und Planung in die Gestaltung fließt: „Also eher aufwendige und keine 0815-Projekte." Entsprechend zeitaufwendig ist die Arbeit. „Aber ich bin relativ jung und habe große Erwartungen an mich selbst. Allerdings muss man dafür viel Zeit investieren."
Das Gewerbe der Steinmetzkunst ist seit 2020 Weltkulturerbe: „Das ist ein großer Erfolg, da es etwas sehr Schützenswertes ist.“ Seit Jahrhunderten prägt es das Wiener Stadtbild. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Stephansdom, der ohne Steinmetzkunst nicht so imposant wäre, wie er sich heute präsentiert.
Zur Sache
Steinmetzmeister und Bestatter Johann Teufel
Stammersdorfer Straße 218
01/292 36 61
Mo. bis Fr.: 8.30–16.30 Uhr
www.steinmetz.hans-teufel.at
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