Floridsdorfer Markt
Kundenansturm auf Schlingermarkt bleibt aus – Flyer sollen Abhilfe schaffen
Die Wiener Märkte vermelden Besucherrekorde. Am Floridsdorfer Markt ist noch Luft nach oben.
FLORIDSDORF. 357.917 Menschen haben im Mai die Wiener Märkte besucht. Das hat die zuständige Stadträtin Ulli Sima stolz verkündet. Grund für den Besucherandrang soll die neue Marktordnung sein, welche an Werktagen von Dienstag bis Freitag verpflichtende Kernöffnungszeiten von 15 bis 18 Uhr vorsieht. An Samstagen muss von 8 bis 12 Uhr geöffnet sein.
So soll garantiert werden, dass alle Stände auf jedem Markt in ganz Wien gleichzeitig geöffnet haben.
Diese Öffnungszeiten gelten auch für den Schlingermarkt, wie der Floridsdorfer Markt von vielen genannt wird. Doch er zählt zu jenen Märkten, die in der Statistik am unteren Ende stehen. Während der Brunnenmarkt im Mai 72.674 Besucher verzeichnen konnte, waren es am Schlingermarkt nur 4.248. Er steht damit auf Platz 15 von 17 Wiener Märkten.
"In der Kernöffnungszeit ist hier gar nichts los", sagt Jörg Schimanek von der Floridsdorfer Kleinpartei WIFF21. "Da sitzen die Standler nur zusammen und unterhalten sich. Kundschaft kommt keine."
Markt ist besser als früher
Anton Kotnik möchte sich den Markt dennoch nicht schlechtreden lassen. Er betreibt hier das Marktcafé und ist der Sprecher der Floridsdorfer Standler. "Die Situation hat sich in den letzten Jahren stark verbessert", sagt er. "Die Leute helfen sich jetzt gegenseitig aus. Es gibt auch tolle neue Stände und weniger Leerstand. Jetzt muss man den Markt ordentlich bewerben, damit die Leute kommen."
Eine Hilfe bei der Bewerbung ist der Bezirk. "Es sind neue Werbeflyer geplant", sagt Schimanek. "Die werden vom Bezirk gedruckt und kommen im Herbst raus. Sie sollten auch an alle Menschen gehen, die in den letzten Jahren neu nach Floridsdorf gezogen sind."
Gratis-Parken gefordert
Jörg Schimanek hat eigene Ideen. "Man sollte hier Gratis-Parken für eine Stunde zulassen. Dann kommen auch mehr Leute." Zu diesem Thema meint Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Ilse Fitzbauer (SPÖ): "Die Idee ist nicht neu. Wobei es aus unserer Sicht mehr bedarf, als nur Parkplätze kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die große Marktbefragung zeigt nämlich, dass maximal ein Drittel der Marktkunden mit dem Auto kommt."
Außerdem wolle man seitens des Bezirks darauf achten, dass am Markt weiterhin hohe Qualität und ein interessantes Warensortiment angeboten wird sowie eine positive Bewerbung des Standorts erfolgt. Das befürwortet auch Renate Artner-Tschöp, die am Rande des Marktes eine Trafik betreibt. "Außerdem sollte der Bauernmarkt öfter als nur einmal die Woche stattfinden, um Leute anzulocken. Sonst haben wir hier immer so eine trostlose leere Fläche."
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