Kindergarten
Pädagogin Astrid Perjul ist die Floridsdorfer Heldin
Die Pädagogin Astrid Perjul wurde von den Lesern der BezirksZeitung zur Floridsdorfer Heldin gekürt.
WIEN/FLORIDSDORF. Die Augen der Kinder strahlen, heftig wird diskutiert: Was gehört denn nun zu einem Picknick dazu? Im Kindergarten Töllergasse 13-15 hat sich der Büro-Klub zusammengefunden, um über das bevorstehende Familienpicknick zu beraten. Kinder aus den verschiedenen Gruppen haben sich in einem Kreis um Astrid Perjul versammelt. Die Leiterin des Standorts ist Pädagogin mit ganzem Herzen und darf sich indessen auch Heldin nennen.
Die Liebe zu ihrem Beruf begann schon, als sie selbst noch ein Kind war, erzählt Perjul: "Meine Mutter war Lehrerin und ich war mir schon bald sicher, dass ich später auch mit Kindern arbeiten möchte." Ihre Hauptintention ist es dabei, den Lebensweg der Kinder ein Stück weit zu begleiten.
Tägliche Kraftquelle
"Wichtig ist es, den Kleinen das Rüstzeug mitzugeben, sodass sie im Alltag bestehen können. Der kann ja durchaus mal rau sein. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder Selbstkompetenz und emotionalen Kompetenz gestärkt sind", erzählt die Pädagogin. Aus dem Kinderlachen schöpft sie täglich Inspiration und Motivation.
"Ich brenne wirklich für diesen Kindergarten. So stressig und anstrengend dieser Beruf auch sein kann", so Perjul. Als Pädagogin müsse man quasi alles können. Es geht darum, mit den Kindern in einer pädagogisch hochwertigen Art und Weise umzugehen. Ganz viel Herz sei gefragt, aber auch einen Plan zu haben und als Leiterin kommt das Management auch dazu, erklärt die Floridsdorferin und lacht: "Man ist quasi die Eier legende Wollmilchsau."
Gerade in der Pandemiezeit sei auch ersichtlich worden, wie viel Kindergartenpädoginnen und Kindergartenpädagogen leisten. Wir haben YouTube-Videos erstellt und Online-Morgenkreise mit den Kindern abgehalten. Auch wenn ich jetzt als Floridsdorfer Heldin ausgezeichnet wurde, ist mir wichtig zu betonen, dass es so viele motivierte Kolleginnen gibt, die das ebenso verdient hätten."
Mangelberuf Pädagogin
Beim Personal schafft Perjul es, trotz der großen Personalnot ein vollständiges Team zu haben. "Leider ist der Pädagogenmangel lange schon Realität. Ich hoffe, wir werden in dieser Angelegenheit endlich gehört. Das hängt mit Rahmenbedingungen, erhöhter Kinderanzahl und Bezahlung zusammen", erklärt die frisch gebackene Heldin.
Älteren Personen, die eine Umschulung in die Pädagogik machen wollen, unterstützt sie privat mit „Nachhilfe" in Pädagogik und Didaktik. Sie hilft bei Schulanmeldungen oder Zeugnisanerkennungen und mit ihrem gesamten Netzwerk. Um die Situation nachhaltig zu verändern, brauche es allerdings auch die politische Ebene, ist sich die Floridsdorferin sicher.
Überrascht wurde sie anlässlich ihrer Auszeichnung zur Floridsdorfer Heldin von Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ). Er bedankte sich für Perjuls unermüdlichen Einsatz. Eine gelungene Überraschung für die Vollblutpädagogin.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.