Trubel Am Spitz
Wann ist die Baustelle im Lehndorfer Hof zu Ende?
Seit 2020 ist Am Spitz Baustelle, die Arbeiten stocken. Der Lehndorfer Hof Am Spitz bleibt auch ohne Gerüst eine Baustelle und die Mietenden sind verärgert.
WIEN/FLORIDSDORF. Eigentlich sollte mit April die Baustelle am Lehndorfer Hof Geschichte sein. Von außen betrachtet, könnte man auch glauben, dass dies der Fall ist. Das Gerüst, welches den gesamten Gebäudekomplex gesäumt hat, ist nämlich verschwunden. Hinter den Fassaden sieht es aber anders aus.
Schon seit 2020 wird der Lehndorfer Hof Am Spitz von der Immobilienfirma Realtrade umgebaut. Eine Fertigstellung war für 2023 geplant. Im Oktober berichtete MeinBezirk.at bereits über die stillstehenden Bauarbeiten und die unwürdigen Zustände für die Mietenden Am Spitz:
Eine Vertreterin der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, die einen Sitz im Lehndorfer Hof hat, bestätigt die Langwierigkeit der Baustelle. "Gerade für unsere Klientel ist die Baustelle eine große Herausforderung", sagt sie. Die taktilen Leitlinien seien verstellt worden, Kabeln seien herunter gehängt, es hätte Löcher im Boden vor der Tür gegeben und auch die Glocke habe teilweise nicht funktioniert. Hinzu kam noch großer Lärm. "Die Sachen haben lange gedauert und es gab keinen Informationsfluss", ergänzt die Betroffene. Auch jetzt sei die Baustelle noch nicht abgeschlossen.
Die Mieterin eines Geschäftslokals erzählt, dass das Gerüst auf Initiative der Wiener Netze abgebaut wurde und nicht, weil die Arbeiten abschlossen sind. Nur so konnten Erdarbeiten für Kabellegungen durchgeführt werden. "Wie es allerdings weitergeht, weiß niemand", sagt die Mieterin. Sie sieht das Problem darin, dass Realtrade nicht mehr liquide sei. Im Dezember 2023 hätte sie eine Zessionsverständigung von der Raiffeisenbank bekommen. Die Mieten, die bisher an Realtrade gingen, gehen jetzt an die Raiffeisenbank, um Schulden von Realtrade bei der Raiffeisenbank abzubauen.
Projektgesellschaft insolvent
Im Jänner hat die Realtrade-Projektgesellschaft Empis, deren Zweck die Errichtung eines Wohnbauprojektes an der Groß-Enzersdorfer-Straße 7 und 11 ist, ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien beantragt. Laut Schuldnerangaben soll das Zurückzahlen der Schulden im Wesentlichen aus einem Verkauf der Wohneigentumsobjekte erfolgen, berichtet der Kreditschutzverband 1870 (KSV1870). So soll der Fortbestand der Realtrade-Unternehmensgruppe gesichert werden.
Auf Nachfrage von MeinBezirk.at bei der Realtrade Immobiliengruppe wollte man keine Stellungnahme abgeben. Wie lange der Lehndorfer Hof noch Baustellengebiet bleibt, ist abzuwarten.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.