Nordbrücke: ASFINAG prüft Entlastung der Donauufer Autobahn
Die Floridsdorfer SPÖ wünscht sich stadteinwärts eine dritte Spur, um Wohngebiete zu entlasten. ASFINAG findet "Verlagerung des Staus nicht sinnvoll", den Stau-Hotspot will man sich aber in den nächsten Monaten anschauen.
FLORIDSDORF. "Eine tägliche Verkehrsüberlastung" ortet der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) im Bereich der Nordbrücke, insbesondere im Abschnitt der Auffahrt von der Donauufer Autobahn bis zur Abfahrt Klosterneuburg. Der Rückstau mache sich dann bis in die Wohngebiete bemerkbar.
Wolle man die Wohngebiete entlasten, dann müsse eben sichergestellt sein, dass man am übergeordneten Straßennetz auch vorwärts kommt. Deshalb wird von der SPÖ in der Floridsdorfer Bezirksvertretungssitzung der Antrag eingebracht, den "Schwachpunkt Nordbrücke" zu entschärfen: Stadteinwärts soll eine dritte Spur her.
Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) wurde gebeten, mit der ASFINAG diesbezüglich Verhandlungen aufzunehmen. Aus ihrem Ressort heißt es, man werde die Anregung an das für die Autobahnen zuständige Verkehrsministerium weitergeben.
ASFINAG prüft die Situation
Bei der ASFINAG kennt man bereits das Problem. "Bei Ausfahrten von der A 22 Donauufer Autobahn auf die Nordbrücke kommt es in Stoßzeiten häufig zu Rückstau auf die Hauptfahrbahnen der A 22 und des untergeordneten Netzes", sagt die Leiterin der Netzplanung, Gerlinde Mattanovich. Der Grund dafür sei, dass der Knoten Nordbrücke in Spitzenzeiten überlastet sei. "Die ASFINAG wird die verkehrliche Situation im Knoten sowie auf der Nordbrücke in den nächsten Monaten prüfen", so Mattanovich. Die Nordbrücke allein zu betrachten, erscheint ihr aber nicht sinnvoll, da es dadurch zu einer Verlagerung des Staus kommen kann.
Abgewälzt in den 19.?
Ähnlich sieht das der ÖAMTC-Verkehrstechniker Felix Etl: Es helfe nichts, das Problem nur zu verlagern. "Dann hat man den Stau womöglich auf der Lände. Im Bereich der Mooslackengasse gäbe es ein Nadelöhr mit nur zwei Spuren. Ob da genügend Platz für einen Ausbau ist, weiß ich nicht."
Abgesehen davon würde ein Ausbau der Brücke nur in Verbindung mit Maßnahmen Sinn machen, die den Autoverkehr reduzieren: "Es bräuchte Park & Ride-Anlagen in den umliegenden Gemeinden Wiens und natürlich einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs innerhalb Wiens und über die Stadtgrenze hinweg."
Eine Alternative für die Floridsdorfer SPÖ wäre eine zusätzliche Donauquerung weiter nördlich in Niederösterreich. Sehr wahrscheinlich ist diese Lösung aber nicht: Das Land Niederösterreich sperre sich dagegen bereits seit Jahrzehnten.
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