Aus "Hunger und Durst" Auto aus Werkstatt gestohlen
Gutgläubige hätten vermutlich geheult wie die Schlosshunde, als der 32-jährige angeklagte Rusian T. einem Korneuburger Schöffensenat seine rührselige Geschichte auftischte – hart gesottene Gerichtskiebitze konnten sich hingegen das Lachen kaum verbeißen. Letzten Oktober sei er ohne Geld in einem „Dorf“ (Anmerkung: Breitensee) gestrandet, wo ihn ein Schlepper habe sitzen lassen, unsäglich gequält von Hunger und Durst. Dabei habe er doch möglichst rasch nach Italien reisen wollen, um dort mit harter Arbeit sein Fortkommen zu erzielen.
Einbruch in Kfz-Werkstatt
Vorsitzender Helmut Neumar zweifelt an der Hunger-Durst-Masche: „Warum sind Sie dann nicht in ein Lebensmittelgeschäft sondern in eine Kfz-Werkstatt in Breitensee eingebrochen und haben einen Pkw gestohlen?“ „Weil ich doch in Italien arbeiten wollte“. Neumar lässt nicht locker: „Sie wurden in Bayreuth verhaftet, haben bei Wels aus einem Auto 50 Liter Diesel abgezapft und dabei ihr DNA-Profil hinterlassen. Mögen auch viele Wege nach Rom führen, so fährt niemand von Marchegg nach Italien.“
Köstlich der Dialog, als der Angeklagte den Abzapfvorgang mittels Schlauch und Ansaugen mit dem Mund demonstriert: „Da haben’s sicher einen Schluckerl abbekommen“ vermutet Neumar „wie hat’s g’schmeckt?“ Die trockene Antwort: „Wie Diesel“ löst erneut Heiterkeit aus.
Zwei Jahre Haft
Zusätzlich zu einer erst im Februar von einem deutschen Gericht verhängten 11-monatigen Haftstrafe fasste der in Deutschland schon dreifach einschlägig vorbestrafte Moldawier eine Zusatzstrafe von 13 Monaten aus – Italien muss auf den Arbeitswilligen noch zwei Jahre warten. Rechtskräftig!
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