Das bucklige Marchfeld - Schotterunternehmer planen bereits weitere Kogel
Der Marchfeldkogel wächst sich zur Hügellandschaft aus, weitere Deponiebetreiber wollen Berge bauen.
MARKGRAFNEUSIEDL. Die hitzigen Debatten um den geplanten Marchfeldkogel - eine 112 Hektar große Deponie, die zum hügeligen Naherholungsgebiet werden soll - sind um eine Facette reicher. Denn so umstritten das Projekt auch sein mag, eines ist gewiss: Die Befüllung von Deponien und die Errichtung von Baustoffrest-Hügeln ist ein gutes Geschäft.
"Es war nur eine Frage der Zeit, bis weitere Deponiebetreiber ähnliche Pläne einreichen, der Marchfeldkogel hat inspiriert", bestätigt Thomas Hansmann, Umweltanwalt des Landes NÖ. Die beiden Unternehmer sind in Besitz von Gruben östlich - beim sogennanten "Kleeblatt" - und südöstlich des geplanten Marchfeldkogels und wollen hier einen Kogel in 14 sowie in 30 Metern Höhe errichten. Die Umweltanwaltschaft spricht sich klar gegen diese Projekte aus. "Das ist eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, das Marchfeld ist ja nicht die Bucklige Welt", argumentiert Hansmann.
Die Pläne der beiden Unternehmer wurden noch nicht eingereicht, sind jedoch laut Hansmann bereits "im Einreichungszustand".
Großprojekt
Der Marchfeldkogel ist auf einem 112 Hektar großen Gelände nordwestlich von Markgrafneusiedl geplant. Das Gebiet, das von vier Unternehmen als Deponie von Erdaushub und Baurestmassen genützt wird, soll zu einer Anlage zusammengefasst und renaturiert werden. Die Sprecher der Marchfeldkogel GmbH, zu der sich die Firmen Koller, Herzer, Köhler und Spindler zusammengeschlossen haben, argumentieren damit, dass nur mehr eine Recyclinganlage in maximaler Entfernung zum Wohngebiet notwendig wäre, was die Lärm- und Staubsituation verbessern würde.
Der nächste Termin der im Sommer 2015 unterbrochenen Verhandlung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist für diesen Sommer geplant.
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