Semmering-Basistunnel
Deponien: Das Marchfeld baut einen Semmering-Berg
BEZIRK GÄNSERNDORF.BEZIRK GÄNSERNDORF. Die brettlebenen Zeiten des Marchfelds sind schon lang vorbei. Es scheint, als würde man die fehlenden Berge selbst bauen. Tatsächlich gleichen weite Teile der Kornkammer Österreichs einer Kraterlandschaft, Schottergruben und Schuttberge wechseln einander ab.
Die Kiesfelder am Wagram werden für unzählige Bauvorhaben, vor allem im Raum Wien, ausgebeutet, umgekehrt befüllt man diese Gruben mit Aushub- und Abbaumaterial. So auch jenes, das beim Bau des Semmering-Basistunnels abfällt. Über etliche Jahre wird es per Bahn an verschiedene Orte Österreichs gebracht, unter anderem auch nach Schönkirchen, wo es in eine Bodenaushub-Deponie verfüllt wird.
Arsen und Ammonium
Parallel dazu wächst hinter dem Gewerbepark Markgrafneusield/Strasshof ein Schuttberg, der ebenfalls Aushubmaterial des Semmering-Basistunnels enthält. Richard Stach von der Umweltabteilung des Landes NÖ informiert: "Die Grube Schönkirchen Kies hat nur eine Bewilligung für Bodenaushub, das Material, das in Markgrafneusiedl zwischengelagert ist, enthält Spuren von Arsen und Ammonium und darf dort nicht eingefüllt werden."
Gruben, die für Bodenaushub zugelassen sind, verfügen nicht über eine Dichtschicht, die Markgrafneusiedler Grube der Firma Koller ist dagegen für Baurestmassen zugelassen und wird nach oben und unten hin abgedichtet, damit keine Schwermetalle ins Grundwasser gelangen können.
Chemische Kontrolle
In der Praxis sieht der Semmeringmaterialtransport laut Stach folgendermaßen aus: Noch bei der Tunnelbaustelle wird jede Fuhre auf ihre chemischen Inhaltsstoffe untersucht, zwei Züge voll Semmering-Material kommen täglich nach Schönkirchen und werden dort abgeladen. Kontaminiertes Material wird dann auf Lkw aufgeladen und nach Markgrafneusiedl gebracht, wo es zwischengelagert und dann in die Deponie der Firma Koller gefüllt wird.
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