Der mit der Wünschelrute geht
¶ STRASSHOF. Wenn Walter Gromek mit seiner Wünschelrute geht, stellt er sich frei fließende unterirdische Wasserströme vor. „Die Konzentration und die Vorstellungskraft sind entscheidend“, erklärt der Wünschelrutengeher, Radiästhesist in der Fachsprache. Würde er sich eine Wasserleitung vorstellen, schlüge die Rute über der Leitung aus.
Brunnenbohrung
„Die Rute selbst macht nichts, das Messgerät ist der Mensch“, weiß Gromek. Dass die Technik funktioniert, ist oft genug bewiesen. „In einer Gemeinde sind wir nach drei erfolglosen Brunnenbohrungen gerufen worden“, erzählt der Strasshofer. Tatsächlich: Dort wo die Rute ausgeschlagen hatte, befindet sich heute der neue Gemeindebrunnen.
Auf die Rute gekommen ist Gromek, vom Brotberuf rationaler Siemens-Techniker, durch Selbsterfahrung. Weil kein Arzt ihm wegen Schlafproblemen und Nackenschmerzen helfen konnte, fragte er einen Radiästhesisten um Hilfe. Gromek: „Seit das Bett verschoben wurde, sind die Probleme weg“.
Störzonen können nicht nur an Wasseradern auftreten, sondern auch durch Elektrosmog oder an Störlinien, den „Hartmann-Kreuzungen“. Gromek warnt vor allem vor Schnurlostelefonen und Babyfonen. Sie haben im Gegensatz zum Weckerradio einen Sender und die Funkwellen belasten den Körper. Infos unter www.radiaesthesieverband.at.
Das Hartmanngitter wurde von dem Arzt Ernst Hartmann vor über 60 Jahren entdeckt. Das Globalgitternetz ist ein über der Erdoberfläche ausgebreitetes System, das von Norden nach Süden und von Osten nach Westen ausgerichtet ist. Die Streifenabstände sollen etwas mehr als zwei Meter messen. Nach der Theorie Hartmanns und der Radiästhesisten gibt es positive und negative Kreuzungen des Gitternetzes. Die Gitternetz-Theorien Hartmanns sind bis heute naturwissenschaftlich nicht bestätigt. Auch die Meinung der Radiästheten, dass an Hartmann-Kreuzungen und anderen Reizquellen wie Wasseradern mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu rechnen ist, ist in der klassischen Medizin umstritten. Das Thema Elektrosmog ist ebenfalls ein strittiges. Doch immerhin: Die Weltgesundheitsorganisation hat Handystrahlung als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft.
Ulrike Potmesil
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