Die sakralen Schätze des ewigen Sammlers
NIEDERSULZ. Was Pepi Geissler, Museumsdorf-Gründer und wandelndes Lexikon der sakralen Kunst, Zeit seines Lebens gesammelt hat, ist unfassbar. Noch beeindruckender als die Anzahl an Exponaten ist das Detailwissen des gelernten Kirchenrestaurators.
Er arbeitet seit zwei Jahren an einem großen Projekt. Seine Privatsammlung an sakralen Kunsgegegenständen soll im alten Sulzer Pfarrhof einen würdigen Ausstellungsplatz bekommen. Dazu hat Geissler das baufällige Gebäude komplett saniert - unter anderem 230 Fensterflügel. 2000 Stunden hat er bisher an dem Projekt gearbeitet, finanziert wird es zu einem Drittel mit Eigenleistung, zu einem Drittel vom Land NÖ und der Rest wird von der Pfarre bzw. Diözese und Privatspendern gezahlt.
Was vor eineinhalb Jahren noch Baustelle war, ist jetzt Schmuckkästchen. Zwar sind laut Geissler noch viele Handgriffe notwendig, die Ausstellungsräume sind schon großteils bestückt.
Die sakrale Kunst erschließt sich dem Besucher in mehreren Themenkreisen. Im Eingangsbereich findet man Kreuzigungsdarstellungen und Exponate zum christlichen Totenkult. "Für die Kirche ist der Tod das Tor zum ewigen Leben", erklärt Geissler.
Weiters werden die Volksfrömmigkeit, die Kreuzwegstationen, die Menschwerdung des Herren, die Marienverehrung und die Gefolgschaaft des Herrn dargestellt.
Pepi Geissler kennt die Daten zu sämtlichen Exponaten, die meisten hat er selbst "gefunden", oft durch Zufall - hat er doch oft genug in alten Häusern gestöbert. "Was die Leute als altes Glumpert bezeichnet haben, waren oft wirkliche Schätze", schmunzelt er.
Die Eröffnung der Ausstellung ist für kommendes Jahr geplant. Führungen wird es nur nach Anmeldung geben. Bis dahin will Geissler einige Mitarbeiter einschulen. Er ist bisher der einzige, der seine Sammlerstücke in- und auswendig kennt.
Ulrike Potmesil
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