Eckartsauer "Streit-Fall"
Schlaglöcher, Staub im Sommer, Schlamm bei Regen: Seit sechs Jahren das Bild der Eckartsauer Neubaugasse.
¶ Zwei Anrainer steigen auf die Barrikaden. Einer davon, Alexander Schwager, hat sogar gegen die Gemeinde Anzeige erstattet: Im Winter hatte sich seine Frau wenige Meter vom Haus entfernt ein Bein gebrochen: „Sie ist auf der Eisfläche gestürzt, es war weder geräumt, noch gestreut“, behauptet Schwager.
Bürgermeister Rudolf Makoschitz weist den Vorwurf zurück: „Es gibt eine Prioritätenliste nach der alle Straßen gestreut werden und das ist nachweislich auch in der Neubaugasse geschehen. Sogar die Uhrzeit ist festgehalten.“ Schwager kontert mit Beweisfotos von der nicht gestreuten Straße, heute, Mittwoch findet die Gerichtsverhandlung statt. Makoschitz argumentiert weiter, die Eckartsauerin hätte am Straßenrand gehen müssen. „Auch wenn es keinen Gehsteig gibt, sind die Grundstücksbesitzer verpflichtet, einen Gehstreifen zu streuen.“ Allerdings sind die meisten Grundstücke der Straße – in Privatbesitz – noch nicht verkauft und mit Gestrüpp bewachsen. Der Grund für den Zustand der Straße: „Bevor nicht zwei Drittel der Flächen verbaut sind, asphaltieren wir nicht. Das wäre ein Schildbürgerstreich, wenn wir wegen jeder EVN-Leitung die neue Straße wieder aufreißen müssten“, begründet Makoschitz. Die Wartung erfolge aber regelmäßig. „Seit sechs Jahren bin ich hier und habe damals 9500 Euro Aufschließungsgebühr gezahlt – wofür?“, ärgert sich Klaus Bernau, ebenfalls Anrainer der Neubaugasse.
Auf der Fahrbahn ist seit sechs Jahren nur Grobschotter aufgebracht, bei Regen werden die Schlaglöcher zu Schlammlöchern. „Wir waten bis zu den Knöcheln im Dreck“, ärgert sich Schwager.
Ein weiterer Anrainer hatte vergangene Woche zur Selbsthilfe gegriffen und die Schlaglöcher zugeschaufelt. „Sonst werden unsere Autos ruiniert“, meint Schwager. Ulrike Potmesil
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