Ein Sammler und Erbauer
Der Pfarrhof in Niedersulz wird dank Museumsdorfgründer Geissler zum Schmuckstück.
¶ SULZ (up). Im alten Pfarrhof rumpelt und rumort es. Josef Geissler ist am Werk. Dank seines unermüdlichen Einsatzes wird aus dem desolaten Gebäude im Ortszentrum ein zentraler Ort der sakralen Kultur.
Der legendäre Museumsdorfgründer ist nicht nur begeisterter Häusersammler, Zeit seines Lebens hat er sakrale Gegenstände angehäuft, die allesamt im Museumsdorf zwischengelagert sind und bald im Pfarrhof präsentiert werden sollen.
Bis dahin gibt es noch viel Arbeit für Geissler. Über tausend Stunden Arbeitsleistung stecken bereits im Umbau des Pfarrhofs, seit 1. Februar werkt der Sammler hier. „Nur beim Ausräumen der Zimmer hat mir jemand geholfen, und die Fensterrahmen restauriert ein Bekannter. Alles andere mache ich hier alleine“, erzählt der Mann, den man selten ohne Arbeitskleidung und Maurerhut antrifft. Allein 200 Fensterflügel waren zu streichen. Ein Teil der Sammlung ist bereits vorort – doch vieles muss noch getan werden.
150.000 Euro kostet das Projekt. Mit 50.000 Euro wurde die Eigenleistung beziffert, 50.000 Euro zahlt das Land NÖ, weitere 50.000 kommen von der Kirche, der Diözese und privater Unterstützung. Bis 2013 soll alles, auch die neue Fassade, fertig sein. Die Besucher der Landesausstellung, deren Co-Standort das Museumsdorf Niedersulz ist, sollen auch in den Pfarrhof gelockt werden. Die romanisch-barocke Kirche, das dahinter liegende Kellergrätzel, das von Erdställen unterminiert ist, und der Pfarrhof „Herrenhaus“ bilden ein interessantes Kulturkonglomerat.„Das Ensemble könnte Expositur des Museumsdorfes werden“, hofft Geissler.
Der Vorgängerbau des Pfarrhofes war das Herrenhaus der Herrschaft Heiligenkreuz. Der Pfarrhof wurde 1840 errichtet und stand 20 Jahre leer. Die Zimmer nennen sich: „Aus der Mühsal dieser Welt in die Himmlische Heimat“, „Menschwerdung des Herrn“, „Maria – erhabene Mutter des Herrn“ uvm. Ulrike Potmesil
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