Ein Weingartenkrimi

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OLLERSDORF (up). 30 Bieter waren registriert, die Grundstücke gingen vergangene Woche schließlich an mehrere Bauern.
Der Wiener Wirtschaftsinformatiker Rudolf Steinwender hatte im Laufe von sieben Jahren zig Hektar Weingärten gekauft - mit der Absicht, groß ins Winzergeschäft einzusteigen. „Allerdings hatte er von der Arbeit keine Ahnung“, weiß ein örtlicher Landwirt. Geld hatte er allerdings auch nicht. Denn Steinwender musste für jedes neue Grundstück, das er erwarb, das vorher gekaufte mit einer Hypothek belasten. „Wenn er bei einer Bank keinen Kredit mehr bekam, wechselte er zur nächsten“, sagen die Einheimischen. Der Neo-Winzer ließ sich kaum in Ollersdorf sehen, ein Angestellter war mit der Pflege der Weingärten betraut worden, und die verwilderten immer mehr. Weil der Wiener ständig knapp bei Kasse war, konnte er kein Pflanzenschutz- und Düngemittel kaufen.

Fall für 7 Rechtsexperten
2009 verstarb Steinwender und hinterließ einen Berg Schulden. Die Kinder verzichteten auf die Erbschaft, die Schuldenlast übersteigt bei weitem den Wert der Grundstücke. Vier Jahre dauerte es, bis man eine Lösung fand, wie die Gläubiger zu ihrem Geld kommen. Kurator, Richter, zwei Notare und drei Anwälte einigten sich nach zähem Ringen auf eine Versteigerung. Der erste Termin war geplatzt, weil man sich rechtlich nicht einigen konnte.„Vor vier Jahren hat ein Gutachter die Flächen geschätzt, die Preise entsprachen Grinzinger Verhältnissen, das hätte keiner von uns zahlen können“, erklärt Helmut Knasmüllner, Weinbauvereinsobmann von Ollersdorf. Der Rufpreis lag letztendlich weit unter dem Schätzwert. „Die Lagen sind sehr gut, aber die Gärten sind vollkommen verwildert, dazu kommen Pilzbefall und andere Krankheiten“, sagt Knasmüllner. Die Weingärten sind nicht mehr zu retten und müssen gerodet werden, denn die Krankheiten griffen auf die Nachbarlagen über. Der Schaden ist beträchtlich.
Die bei der Versteigerung erzielten Preise lagen zwischen 50 Cent und 1,30 Euro pro Quadratmeter. Für einige Grundstücke gab es überhaupt keinen Bieter. Für ein Grundstück im Ortszentrum hatte sich die Gemeinde interessiert, war aber überboten worden. Die Bieter mussten im Vorfeld 10 % des Ausrufungspreises in bar hinterlegen.
Ulrike Potmesil

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